Roter Faden auf Wiener Gemeindebauten

„El Jerrino“ und „stone one“ besprühen seit elf Jahren Gemeindebauten – im Auftrag der Stadt Wien. Die Kunstwerke entstehen stets gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und sind durch einen „roten Faden“ miteinander verbunden. Dieser ist entweder im Kunstwerk enthalten oder wird bei Ausbesserungsarbeiten nachträglich ergänzt.

„El Jerrino“ verbindet Wiens Gemeindebauten mit einem „roten Faden“.

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Amnesty-Mural für Meinungsfreiheit

„Don’t just watch – take Action“. Die Wiener Künstlerin Kaethe Löffelmann hat im Auftrag von Calle Libre ein Wandbild für Amnesty International im sechsten Bezirk gestaltet. Es macht auf Meinungsfreiheit aufmerksam – und fordert zum Handeln auf.

Das Mural in der Windmühlgasse 17

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Lugner-Denkmal von Alec Monopoly

„Es passt zu meinem Charakter! Mr. Monopoly sieht wie jemand aus, der am Opernball geht“, erklärt Alec Monopoly. Der US-amerikanische DJ und Street-Art-Künstler war heuer Stargast von Jaqueline Lugner am Wiener Opernball – und bemalte ihrem Vater zu Ehren die Fassade der Lugner City.

Alec Monopoly bemalte medienwirksam die Lugner City.

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Explosives Wandbild am Gürtel

Eine explodierende Maschine und ein Raubvogel unter Flammen – der in eine Landschaft abhebt: Die Sprayer El Jerrino sowie Video&Sckre haben bei der U6 Gumpendorfer Straße ein „vielleicht gar nicht so unpolitisches“ Kunstwerk gestaltet. „Ein spannungsgeladenes Bild für spannungsgeladene Zeiten“, sagt El Jerrino.

Es brennt: Politisches Mural neben der U6 Gumpendorfer Straße

Zuletzt waren an dieser „Wienerwand“ meist Schriftzüge von Wiener Fußballklubs zu sehen. Damit kann „Sckre“ nicht viel anfangen. „Ich finde Fußballgraffiti an legalen Flächen absolut verachtenswert“, schmunzelt der Künstler.

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Street Art gegen Wohnungslosigkeit

„Street Art soll nicht nur schön sein, es kann auch Schönes bewirken“, sagt Künstlerin Frau Isa. Mit einem Bild am Donaukanal unterstützt sie das neunerhaus. Die Wiener Sozialorganisation hilft obdachlosen, wohnungslosen und nichtversicherten Menschen.

Frau Isas 3×5-Meter großes Mural am Wiener Donaukanal

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Begrünte U-Bahn-Station

Eine U-Bahn-Station als Pflanzenwelt – so die Idee von Marianne Vlaschits. Die Wiener Künstlerin hat die Auf- und Abgänge der U6-Station Burggasse mit gemalten, grünen Pflanzen verschönert. Es handelt sich um „architektonische Ornamente aus dem historischen Stadtbahn-Design von Otto Wagner“, sagt die Künstlerin. 200 Quadratmeter umfasst ihr „Herbarium“ – für Kunst im Öffentlichen Raum Wien (KÖR).

Begrünung für die braune Linie U6 – Marianne Vlaschitz „Hebarium“

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Ukraine und Iran: Street-Art für die Freiheit

Neue Kunstwerke in Wien bilden das aktuelle Weltgeschehen ab: Der ukrainische Street-Art-Künstler Nikita Kravtsov etwa hat in der Pfeilgasse eine weinende Frau auf eine Hausmauer gemalt. Das riesige Wandbild über dem „Wiener Würstelstand“ erinnert an Gustav Klimts Frauenporträts und ist Teil des europaweiten Kunstprojekts „The Wall“. Ziel ist es, die Ukraine in Wien – wo es eine hohe russische Präsenz gibt – sichtbarer zu machen. Auch in Berlin, Genf, Marseille und Ankara sollen solche Murals entstehen.

„The Wall“ in Wien: Freiheit, Einheit und Hoffnung

Street-Art beschäftigt sich auch am Bauzaun des Wien Museums mit den Krisen unserer Zeit. Die Künstlerin Artminina aus Odessa setzt sich mit mit einem blau-gelben Paperflieger für Frieden in der Ukraine ein und Künstlerin Ahoo Maher thematisiert die Freiheitsproteste gegen das Regime im Iran.

Illustratorin Artminina hofft auf Frieden in der Ukraine
Abgeschnittene Haare: Ahoo Maher macht die Freiheitsproteste der Frauen im Iran sichtbarer

Fantasie-Tunnel von Frau Isa

Große Kunst statt graue Unterführungen: Die Street-Art-Künstlerin Frau Isa hat mit der Spraydose zwei lange Unterführungen neben der U1-Station Kaisermühlen verschönert. Sie möchte damit Fußgängerinnen und Radfahrer aus dem Alltag reißen: „Ich probiere eine Fantasiewelt darzustellen, mit Sachen, die Kinder kennen. Es sind viele einzelne Elemente, wo sich jeder eine Geschichte ausdenken kann.“ Die Reaktionen sind meist positiv. Viele freuen sich über die farbenfrohen Bilder und hoffen, dass sie nicht sofort wieder verschandelt werden. Aber ganz ohne Wiener Grant geht es auch nicht: Eine Passantin etwa beschwerte sich bei Frau Isa über das Sprayen im Tunnel. „Sie tragen ja eine Maske – aber wir müssen die giftigen Gase einatmen!“

Frau Isa zeichnet gerne starke Frauen mit fröhlichen Farben
Eine Fantasiewelt mit Alltagsobjekten, die auch Kindern Freude bereiten soll

Street-Art in Bewegung

Auf ihren U-Bahnen sehen die Wiener Linien Graffiti und Co. nicht so gern – und sei sie noch so schön gesprayt. Bei grauen Betonwänden ist das mitunter anders. Darum hat das Verkehrsunternehmen den Street-Art-Künstler David Leitner beauftragt, bei der U-Bahn-Station Spittelau eine 150 Meter lange Betonwand zum Thema Mobilität zu gestalten. „Wichtig war mir, dass es sich um ein inklusives Bild handelt. Daher sind Personen von jung bis alt dargestellt. Man sieht auch einen Mann oder eine Frau mit Stöckelschuhen“, erzählt Leitner. Auch die Natur spielt in dem riesigen Street-Art-Werk eine Rolle. Und, weil die farbenfrohe Wand neben der Müllverbrennungsanlage steht, sind auch Anspielungen auf Hundertwasser im Kunstwerk versteckt. Sehenswert!

Die Farbwelt „orientiert sich an den Farben der Wiener Linien sowie der Natur.“
David Leitner zeigt Mobilität in allen möglichen Variationen
„Mann oder Frau mit Stöckelschuhen.“

Der Kuss von der Straße

Es ist das berühmteste und berührendste Kunstwerk von Gustav Klimt – und nicht nur im Oberen Belvedere zu sehen! Auch in der Hernstorferstraße 12 in Wien-Penzing gibt es einen „Kuss“ – und zwar auf einer Hausmauer. Noch vor wenigen Jahren soll es an dieser Stelle ein Klimt-Restaurant gegeben haben. Heute erinnert nur noch die ansonsten oft so vergängliche Straßenkunst daran.
Top: Gratis zu sehen – ohne Timeslot und ohne Touristen!

Der Kuss - nach Gustav Klimt. Noch schöner natürlich, wenn der Zeitungsständer abmontiert ist...

Der Kuss nach Gustav Klimt. Noch schöner, wenn der Zeitungsständer abmontiert ist.

The Kiss Streetart in Vienna

Die Liebe steckt im Detail. Gold sucht man bei diesem Straßen-Liebespaar aber vergeblich.

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