Aloe Blacc singt für die Volkshilfe

Der amerikanische Superstar Aloe Blacc wurde durch seinen Song „I Need A Dollar“ berühmt. Gestern Abend trat er bei der „Nacht gegen Armut“ der Volkshilfe im Innenhof des Wiener Rathauses auf. Hier ein paar Eindrücke und Fotos vom Benefizkonzert:

Aloe Blacc war der Star des Abends und heizte mit seinem Hit "I Need A Dollar" seinen Fans ein.

Aloe Blacc war der Star des Abends und heizte mit seinem Hit „I Need A Dollar“ seinen Fans ein.

Für beste Stimmung im Rathaus-Innenhof sorgte Big John Whitfield mit Band.

Für (die) beste Stimmung im Rathaus-Innenhof sorgte Big John Whitfield mit Band.

Life Ball-Organisator Gery Keszler unterstützte die Benefizaktion.

Life Ball-Organisator Gery Keszler unterstützte als prominenter Gast die Benefizaktion.

Volkshilfe-Chef Erich Fenninger bedankte sich beim Publikum und kündigte eine "Nacht gegen Armut 2013" an.

Volkshilfe-Chef Erich Fenninger bedankte sich beim Publikum und kündigte eine „Nacht gegen Armut 2013“ an.

Das verfahrbare Membrandach des Innenhofs schützte die rund 500 bis 1.000 Konzertbesucher vor Regen.

Das mobile Membrandach des Innenhofs schützte die ca. 500 bis 1.000 Konzertbesucher vor Regen.

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Maria Erlacher: „Bei Haydn bekomme ich Gänsehaut“

Am 23. Juni wird in der Stadthalle Enns das Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn aufgeführt. Als Solistin konnte die international gefragte Sopranistin Maria Erlacher gewonnen werden. „Die Jahreszeiten bieten viele Höhepunkte. Ich liebe den Part der Hanne und bei den überwältigenden Chören bekomme ich immer Gänsehaut“, so Erlacher. „Haydns Musik ist schöne schwungvolle Musik, die auf jeden Fall ins Ohr geht und auch Menschen gefällt, die nicht an klassische Musik gewohnt sind.“

Sopranistin Maria Erlacher

Sopranistin Maria Erlacher

Besonders das „selbstverständliche und doch so einzigartige“ Thema von Haydns großer Komposition gefällt Erlacher: „Die Jahreszeiten genießen nicht alle Menschen auf unserer Erde. Wir haben ein Au-Pair-Mädchen aus Afrika und sie ist immer ganz angetan von unseren abwechslungsreichen Jahreszeiten – denn bei ihr gibt es nur warm oder warm mit Regen.“

Im Jahr 2005 gewann Erlacher beim größten österreichischen Gesangswettbewerb Gradus ad Parnassum den Sonderpreis. Ihre Konzerttätigkeit führte sie bereits nach Südafrika oder Japan. Im Juli 2007 wurde sie für eine CD-Produktion mit Telemanns Harmonischen Gottesdienst nach Moskau und St. Petersburg eingeladen und im November 2009 brillierte sie bei einem Opernfestival in Tirana/Albanien.

Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Karten gibt es bei Mode Schmid und Juwelier Steininger in Enns, bei der Buchhandlung Hajek in St. Valentin und im Internet unter diejahreszeiten.wordpress.com

Interview mit Startenor Daniel Johannsen

Am 23. Juni wird in der Stadthalle Enns das Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn aufgeführt. Auf der Bühne steht neben Dirigent Heinz Ferlesch, dem Ensemble Sonare Linz, dem Chor Ad Libitum, den Solisten Maria Erlacher (Sopran) und Josef Wagner (Bass) auch der Wiener Startenor Daniel Johannsen. Er ist Preisträger des Bach-, Schumann-, Mozart- sowie Wigmore-Hall-Wettbewerbs und konzertierte bereits mit den Wiener Philharmonikern oder Nikolaus Harnoncourt. In Hinblick auf das Konzert baten wir ihn zum Interview:

Kulturblogger.at: Wie bereiten Sie sich auf das Konzert vor?

Johannsen: Haydns „Jahreszeiten“ begleiten mich schon sehr lange. Ich habe damit vor fast zwölf Jahren eines meiner ersten großen Chor-Orchester-Konzerte bestritten und musste mich damals enorm sorgfältig vorbereiten. Nicht nur stimmlich, sondern auch interpretatorisch – und davon profitiere ich bis heute.

Kulturblogger.at: Was ist für Sie das Besondere an den „Jahreszeiten“?

Johannsen: Wir sind heute eine emanzipierte Kulturgesellschaft. Es wird buchstäblich aus allem und über alles Theater gemacht. Ja, manchmal hätte man es vielleicht sogar lieber, gewisse Dinge nicht auch noch auf der Bühne betrachten zu müssen. Zu Haydns Zeit war das noch ganz anders. Als „theatertauglich“ galten nur schwülstige Themen aus der Mythologie, höfische Dramen, allenfalls noch etwas universellere biblische Inhalte. Man kann es gar nicht hoch genug schätzen, dass Haydn und sein Librettist zum ersten Mal in der Musikgeschichte den ganz einfachen Menschen mit ihren Freuden, Ängsten, Sehnsüchten und ziemlich alltäglichen und unspektakulären Landleben ein Podium boten.

Der selbstsichere, überhebliche Landadel kommt übrigens gar nicht gut weg, wie man es Hannchens kluger Ballade aus dem Winter entnehmen kann. Das ist für die damalige Zeit äußerst gewagt und kann mich, neben der menschenfreundlichen, optimistischen Grundhaltung des Werks, genauso begeistern wie die unzähligen kompositorischen Schönheiten. Das lässt auch über manche vielleicht etwas belehrende oder verzopfte Passage hinweghören, die es in einem Text aus dieser Zeit halt eben gibt.

Kulturblogger.at: Welcher Part des Stückes ist eine besondere Herausforderung für Sie?

Johannsen: Die große Szene (Rezitativ und Arie „Hier steht der Wandrer nun“) im Winter ist bestimmt der musikalische Höhepunkt der Tenorpartie. Aber auch das Stimmungsbild der brütenden Sommerhitze („Dem Druck erlieget die Natur“) bedarf einiger Kunstfertigkeit.

Kulturblogger.at: Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Stück bereits gemacht?

Johannsen: Es spricht an und begeistert: Das konnte ich in Räumen wie dem Wiener Konzerthaus oder dem Haydnsaal von Schloß Esterházy mit großer Freude bei ganz unterschiedlichen Publikumsgruppen feststellen.

Kulturblogger.at: Welche persönlichen Höhepunkte hat das Stück für Sie?

Johannsen: Die Baßarie „Erblicke hier, betörter Mensch“, mit der uns die Vergänglichkeit des menschlichen Strebens und Handelns vor Augen geführt wird, vermag mich vielleicht am meisten zu bewegen. Und so viel darf ich verraten: Mit meinem lieben Freund und Kollegen Josef Wagner wird das ein unvergleichliches Erlebnis! Aber auch der großartige Sonnenaufgang zu Beginn des Sommer-Teils und die überschäumende Freude des Wein-Chores im Herbst sind meine Highlights – und sicher auch die des Publikums.

Kulturblogger.at: Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit dem Chor Ad Libitum, dem Ensemble Sonare Linz und Heinz Ferlesch?

Johannsen: Das Ensemble Sonare Linz ist mir aus einer Bachschen „Johannes-Passion“ in allerbester Erinnerung. Die langjährige menschlich-musikalische Freundschaft mit Heinz Ferlesch ist sicher dafür verantwortlich, dass ich dem Dirigenten (mit dem ich bereits so großartige Werke wie die „Matthäus-Passion“ oder Händels opulente Oratorien „Judas Maccabaeus“ und „Solomon“ darbieten konnte) gerne zugesagt habe.

Kulturblogger.at: Wem empfehlen Sie, dieses Konzert zu besuchen? Was kann man sich von so einem Konzertabend für sich selbst mitnehmen?

Johannsen: Allen empfehle ich es. Und auch wenn der Spruch schon etwas abgegriffen ist, bringt es Haydn nach wie vor auf den Punkt: „Meine Sprache versteht die ganze Welt.“ Und die Freude und die Begeisterung auf den Gesichtern der Zuhörerschaft ist neben all den herrlichen Ohrwürmern das, was der Sänger dankbar und beschwingt mit nach Hause nimmt.

Mehr Infos zum Konzert: diejahreszeiten.wordpress.com

Zaz brachte Lebensfreude nach Wien

Sie heißt Isabelle Geffroy, nennt sich Zaz (Sass – ausgeprochen!) und wurde mit dem Lied „Je Veux“ berühmt. Gestern war sie mit ihrer Band im Wiener Gasometer zu Gast und präsentierte den österreichischen Fans ihre Hits.

„Vor ein paar Jahren habe ich gelernt: Um andere lieben zu können, muss ich mich selbst lieben. Das war das schönste Geschenk, das ich mir selbst machen konnte“, sagte Zaz während ihres Auftrittes auf Deutsch. Das schönste Geschenk, das sie ihren Fans machte, war, dass sie sonst nicht viel herumlaberte, sondern sich aufs Springen, Herumlaufen, Lachen und Singen konzentrierte. Fazit: Zaz hat Power, eine vielseitige Stimme und bereitet große Freude. Ob sie die neue Edith Piaf ist? Nein, vermutlich ist sie weit besser.

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Improvisationen am Klavier

„Ein Klavier und ein Bild – mehr soll auf der Bühne gar nicht sein“, so kündigte Maximilian Lehner sein Konzert im Kulturzentrum d’Zuckerfabrik an. Aus dem Klavier wurde ein hochwertiger Yamaha-Flügel, der extra für das Konzert angemietet wurde. Das Bühnenbild von Malerin Klara Hofinger zeigte zwei menschliche Körper und ließ viele Interpretationsmöglichkeiten offen.  Vor dieser Kulisse spielte Lehner Improvisationen mit virtuoser Technik und begeisterte damit das Publikum. „Es war unheimlich schön“, „Sehr gefühlvoll, wirklich traumhaft“, „Ein Wahnsinn!“, lauteten die Reaktionen der anspruchsvollen Besucherinnen und Besucher.

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Ballett-Juwelen in der Staatsoper

Heute Abend präsentierte Manuel Legris, der Ballettdirektor der Wiener Staatsoper, die modifizierte Neuauflage des Programms „Juwelen der Neuen Welt“. Thematisch war der Abend jenen amerikanischen Choreographen gewidmet, die im 20. Jahrhundert in Europa ihr Können unter Beweis stellten. Musikalisch stand „Rubies“ von Igor Strawinski, die „Bach Suite III“, „Variationen zu einem Thema von Haydn“ von Johannes Brahms sowie „The Vertiginous Thrill of Exactitude“ von Franz Schubert am Programm.

Die Choreografien von George Balanchine, Twyla Tharp, John Neumeier und William Forsythe waren tatsächlich abwechslungsreich und manchmal sogar humorvoll-komisch. Beindruckend und spannend waren besonders die Zeitlupentänze zu Johann Sebastian Bachs „Air“. Über die Kostüme kann man diskutieren, Männer in Röcke sind nicht jedermanns Sache. Ein Bühnenbild war praktisch nicht vorhanden, dadurch konnte man sich jedoch auf das Wesentliche konzentrieren: Musik und Tanz auf höchstem Niveau. Langer Applaus für das Orchester, Dirigent Simon Hewett und Pianistin Laurene Lisovich.

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Raumklänge in der Minoritenkirche

Der eindeutige Höhepunkt des heutigen Musica Sacra-Konzertes „Raumklänge-Klangräume“ in der Linzer Minoritenkirche war bereits das Eröffnungsstück. Dirigent Heinz Ferlesch und der Chor Ad Libitum interpretierten Josef Rheinbergers‘ „Cantus Missae“ (Kyrie, Gloria und Sanctus) auf berührende Weise und ließen Hoffnungen auf eine genussvolle Konzertstunde aufkommen. Die anderen a-capella-Werke („Doxologia“ von Mocnik, „O Sapientia“ von Sulzer, „Parce mihi Domine“ von de Morales, „Twinkle, twinkle“ von Englbrecht und „Der Mond ist aufgegangen“ von Schulz/Länger) waren zwar spannungsreich und anspruchsvoll, dafür aber selten harmonisch, fast bedrückend und manchmal stresserzeugend. Das merkte man auch am unruhigen und unkonzentrierten Publikum. Die Darbietung von Ferlesch und seinen Sängerinnen und Sängern war ausgezeichnet, aber an einem Frühlingssonntag kurz nach Ostern erwartet man sich womöglich leichtere Kost, mehr Freude und weniger Leid. Versöhnlich waren die Zugaben. (Locus Iste von Bruckner…)

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Osterhochamt mit Orchester

Halleluja! Das Schönste an Ostern ist die Musik. In fast jeder Kirche spielt ein Orchester, singt ein Chor oder treten Solisten auf. In St. Valentin (NÖ) wurde die Missa in G von Franz Schubert aufgeführt. Außerdem die Kirchensonate in B, KV 68 von W. A. Mozart, Let the Bright Seraphim aus dem Oratorium Samson von G.F. Händel (Grandioses Piccolo-Trompetensolo von Martina Wirth!) und das Stück Victimae Paschali Laudes von Johann Joseph Fux. Dirigiert hat Christoph Bitzinger. Ausführende Musiker waren der Kirchenchor, ein zusammengewürfeltes Profiorchester sowie die Solisten Elisabeth Würzburger (Sopran), Stephan Haigermoser (Tenor) und Kurt Köller (Bass). Ich frage mich immer, wie viel Musiker für ein Osterhochamt bezahlt bekommen. Schon klar, die Gagen, die sich meist in zugeklebten Kuverten befinden, sind unterschiedlich hoch. Der Chor singt oft gratis. Aber dennoch kommt sicherlich eine Summe zusammen, die den Pfarrer vom Hocker reißt. Oder spielen die Musiker für ein paar Ostereier und aus Freude an der Musik?

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Karfreitag: Komm, süßer Tod

„Oije, die singen aber falsch“, flüsterte eine (unwissende) Dame ihrem Sitznachbarn während der Karfreitagsmesse zu. Es wurde gerade das Stück „Komm, süßer Tod“ von Johann Sebastian Bach aufgeführt – und der Chor sang in schrillen Akkorden die großartigen Zeilen:

Komm, süßer Tod, komm, selge Ruh!
Komm, führe mich in Friede.

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