Fendrichs Fernsehkonzert in Schönbrunn

Ein warmer Sommerabend. Nach einigen Takten Donauwalzer stimmt Rainhard Fendrich gemeinsam mit der Philharmonie Salzburg seine Hymne „I am from Austria“ an. Das Schloss Schönbrunn wird rot-weiß-rot beleuchtet… Ist das zu kitschig? „Die genaue Definition von Kitsch ist ‚unecht‘ – und das sind wir wahrhaftig nicht“, sagte Fendrich. „Ergriffen, wenn man da stehen darf“ war jedenfalls Dirigent Christian Kolonovits.

Fendrichs Gesamtwerk war angekündigt, drei Stunden dauerte das Open-Air-Konzert am Sonntagabend. Es hätte ein außergewöhnliches Live-Erlebnis sein können. Doch wie auch bei anderen Schönbrunn-Events war die Musik viel zu leise. Wenn man statt Orchester die Fans einige Sitzreihen weiter leise reden hört, kommt wenig Stimmung auf. Dafür war die Übertragung von ORF III top. Am Fernseher kann man auch lauter drehen.

Schön, aber leise: Rainhard Fendrichs Schönbrunn-Konzert

„I am from Austria“ ist keine Hymne

„Es ist keine Hymne, sondern ein Heimatlied“, stellte Rainhard Fendrich klar, bevor er „I am from Austria“ am Heldenplatz anstimmte. Der Austropop-Star meinte beim Wiener Stadtfest, dass er es leider nicht verhindern könne, wenn rechte Gruppierungen den Begriff „Heimat“ und sein Lied „I am from Austria“ für ihre Zwecke missbrauchen. So geschehen etwa zuletzt bei einer Pegida-Demo. Fazit: Umso wichtiger sind solche Statements von Fendrich – vor tausenden Fans mit unterschiedlicher politischer Einstellung.

Fendrich am - wie dast immer verregneten - Wiener Stadtfest

Fendrich am – wie fast immer verregneten – Wiener Stadtfest

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