Posaunisten mit Poesie

Wer Kirchensteuer zahlt, sollte am Sonntag auch in die Kirche gehen. Zum Beispiel zu einem Konzert. Eine Gelegenheit ergab sich gestern in St. Valentin: Trombone Attraction spielte die Premiere ihrer neuen Show „Mensch“. Die vier Posaunisten – zwei davon fixe Orchestermusiker der Wiener Volksoper – setzten dabei eher auf E- als auf U-Musik und versuchten das mit einer humorvoll-poetisch-durchchoreografierten Moderation auszugleichen. Fazit: Über Humor lässt sich streiten, über Qualität nicht. Trombone Attraction schaffen traumhaft-schöne Klänge und spielen Arrangements mit Überraschungen. Am meisten Freude bereiten sie mit Klassikern – etwa von Joe Zawinul.

Der Karliklub St. Valentin lud zum Kirchenkonzert mit

Der Karliklub lud zum Kirchenkonzert mit „Trombone Attraction“

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Zoe verführt auf Französisch

Wer berühmt werden will, muss ins Fernsehen? Zoe, die Tochter von Papermoon-Sänger Christof Straub, hat mit ihren 18 Jahren schon reichlich TV-Erfahrung. Sie moderierte die Confetti-TiVi-Sendung „Close Up“, trat als Sängerin beim Kiddy Contest auf, wurde bei der Vorauswahl-Show für den Eurovision Song Contest „Wer singt für Österreich?“ bekannt und hatte seither eine Rolle in der TV-Serie „Vorstadtweiber“. Am 22. Oktober präsentiert sie ihr erstes Album mit dem Titel „debut“ im Café Francais. Darauf enthalten sind zehn Songs, darunter die bereits bekannten Nummern “Adieu” und “Quel Filou”. Fazit: Mit Ausnahme von „Mon coer a trop aimé„, wo der Computersound stört, werden die zumeist schwungvoll-einfachen Chansons („Je m’en fous“, „Danse avec moi“…) große Freude bereiten – vor allem Fans von französischen Chansons, Gypsy- und Elektroswing.

Da schau her: Das Coverfoto von Zoes Debutalbum geizt nicht mit Reizen.

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Grooves aus dem Labor

Was entsteht, wenn sich sieben Musiker immer wieder zu einer Jam Session treffen? Im besten Fall eine Band  (Global Groove LAB) mit Debutalbum (I’m a Stranger). Der Bandname zeigt, worum es sich hier handelt: Musiker aus verschiedenen Nationen experimentieren wie im Labor und kombinieren verschiedene Genres, Grooves und Sprachen. Entstanden sind zwölf flotte Songs, die Balkan, Gypsy, Reggae, Funk, Klezmer und sogar Austropop vereinen. Fazit: Experiment gelungen! Am 1. Oktober findet die Albumrelease-Party beim Global Beatz Festival in der Szene Wien statt. Hörbeispiele.

„I’m a Stranger“ erscheint am 2. Oktober bei Artform Music (Hoanzl)

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Klassische Konzerte in der Disco

Das Konzept der Yellow Lounge ist genial: Klassik-Künstler geben kurze Konzerte, aber nicht im barocken Stiftssaal, sondern in noblen, elektronischen Clubs. Zwischen den Acts legt ein DJ klassische Musik – von Bach bis Mozart – auf. Je später der Abend wird, desto elektronischer werden die Klänge und die Scheinwerfer und Visuals passen sich der Stimmung an. Am Donnerstag standen etwa der iranische Cembalospieler Mahan Esfahani,  die italienische Gamba-Virtuosin Maddalena Del Gobbo, der serbische Geigenspieler Nemanja Radulovic und das Janoska Ensemble live im Chaya Fuera auf der Bühne. Fazit: Entspannender kann ein Afterwork-Clubbing nicht sein!

Mahan Esfahani und Maddalena Del Gobbo

Mahan Esfahani und Maddalena Del Gobbo live im Chaya Fuera

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Countryklänge aus Oberösterreich

„Railroad Ride“ heißt das Debütalbum von Georg Höfler und Sigi Mittermayr. Die beiden Oberösterreicher nehmen ihre Fans damit auf eine 45-minütige Reise in das Folk-Country-Blues-Genre mit. Sie singen ein- und zweistimmig auf Englisch und begleiten sich mit verschiedenen Gitarren. Aber auch Harmonika, Percussion, Bass und Klavier kommen zum Einsatz.

Rund um Ostern stellen die beiden Musiker ihre neue CD bei Konzerten in London vor

Zu Ostern stellen die beiden Musiker ihre CD bei Konzerten in London vor

Insgesamt hält das professionell produzierte Album zwölf Nummern bereit, die manchmal angenehm unaufgeregt und manchmal fröhlich-flott-harmonisch sind. Es wirkt zwar ein bisschen ungewohnt, wenn einem hörbar junge Stimmen Geschichten aus alten Tagen, von alten Reisen und alten Häusern erzählen („Old McLaughlin’s House“), aber das gehört zur Countrymusik ja irgendwie dazu. Außerdem werden auch mehrere „vielsaitige“ Instrumentalnummern geboten.

Fazit: Die beiden sympathischen Musiker legen sich mit ihrem Debutalbum nicht auf die Gleise, sondern gehen ihrem Erfolgszug entgegen! Ein schönes Album für gemütliche Abende! Einen Beweis dafür liefern die Hörproben.

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Kreuzfahrt-Show mit Niveau

Entertainer Erwin Steinhauer und „seine Lieben“ feierten heute mit ihrer musikalischen Revue „Hand aufs Herz“ Premiere in den Kammerspielen der Josefstadt. Dabei luden sie das Publikum auf eine Kreuzfahrt ein. Das Schiff, die SM Alcatraz, geht zwar unter, doch für Hedgefonds-Besitzer und Co gibt es ein Happy End auf einer, wahrscheinlich ihrer, Insel. Steinhauer überzeugt als Erzähler und Sänger. Seine Big Band, bestehend aus Georg Graf, Joe Pinkl und Peter Rosmanith, spielt alle Register und Instrumente, egal ob Tuba, Sax, Flöte, Klavier, Schlagzeug, Percussion, Bass, Klarinette oder auch Melodica. Der Abend ist voller Wortwitz, Gesellschaftskritik, musikalischer Zitate, emotionaler Wechselspiele und Überraschungen. Fazit: Voll versenkt! Unbedingt ansehen!

Steinhauer zum Publikum: "Wissts was? Likeds me!"

Facebook-Verweigerer Erwin Steinhauer zum Publikum: „Wissts was? Likeds me!“

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Paul Gilberts singende Gitarre

Zu den langweiligsten Momenten auf Konzerten gehören oft die übertrieben langen und unspektakulären Gitarrensolos. Es gibt aber auch Ausnahmemusiker wie Paul Gilbert, die ein ganzes Album mit virtuosen Gitarrensound füllen können. Das Album „Stone Pushing Uphill Man“  erscheint Mitte August. Darauf lässt Gilbert, auch bekannt als Gitarrist von Mr. Big, bekannte Nummern wie „Goodbye Yellow Brick Road“ (Elton John), „Why Don’t We Do It In The Road“ (The Beatles) oder „Murder by Numbers“ (The Police) von seiner Gitarre instrumental nachsingen. Fazit: CD einlegen, Lautstärke-Regler rauf!

Gilbert rollt seinen Stein (die Musik) gerne immer wieder bis an die Spitze.

Paul Gilbert rollt seinen Stein (seine Musik) gerne immer wieder von Neuem bis an die Spitze.

Buchtipp: Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen – Lustige und spannende Kurzgeschichten über die Abenteuer eines Franziskaners.

Die Trompete begrüßt den Frühling

Am 8. März begrüßt das Collegium Ennsegg mit einem Konzert im Schloss Ennsegg den Wechsel der Jahreszeiten. Am Programm steht unter anderem das Trompetenkonzert in Es-Dur von Joseph Haydn. Als Solistin konnte die Ennsdorferin Martina Wirth gewonnen werden. Kulturblogger.at traf sie vorab zum Interview.

Warum steht das Trompetenkonzert von Haydn auf dem Konzertprogramm?
Da geht mein Dank an Christoph Bitzinger, der es aufs Programm gesetzt hat! Als Gründer des „Collegium Ennsegg“ wählt er seit Jahren ambitioniert und treffsicher die Musikstücke aus. Seit der Orchestergründung 2008 mit dabei, erinnere ich mich an viele erfolgreiche und sehr schöne Konzerte.

Martina Wirth

Können Sie das Werk kurz beschreiben?
Joseph Haydns Trompetenkonzert in Es-Dur beginnt fröhlich im 1. Satz (Allegro), genießt gehend den 2. Satz (Andante) und beschließt im Finale, bei Fröhlichkeit zu bleiben (Allegro). Wir werden das Stück in kammermusikalischer Besetzung darbieten. Es wurde 1796 für den Trompetenvirtuosen Anton Weidinger geschrieben, der zu Haydns Freude mit seiner neu entwickelten Klappentrompete erstmals in der Geschichte der Trompete in der Lage war, eine chromatische Linie zu spielen. Bisher kannte man die Trompete als heroisches und fanfarenartiges Instrument, das auf die Naturtonreihe beschränkt war.

Welche Verbindung haben Sie zum Stück?
An Haydns Konzert kommt kein Trompeter vorbei. Bereits sehr früh lernte ich den 2. Satz kennen. Um in ein Berufsorchester aufgenommen zu werden, muss man in der ersten Auswahlrunde unter anderem den 1. Satz beherrschen, und mit den Mitbewerbern um die Wette spielen.

Welche Herausforderungen müssen Sie als Trompeterin beim Spielen dieses Werkes bewältigen?
Eine besondere Aufgabe stellt es nun dar, das ganze Konzert gemeinsam mit einem tollen Orchester zu musizieren. Die Herausforderung ist, trotz der fast unzähligen hervorragenden Interpretationen namhafter Trompeter, seinen ganz persönlichen Zugang zu finden.

Wie bereiten Sie sich auf das Konzert vor?
Ich übe natürlich. Und ich suche Haydn. Auf Tonträger, im Geschichtsbuch, in Gesprächen, im eigenen Spiel, im Konzert, im Herzen. Ich hatte tolle Hilfe für die Zeit der Vorbereitung von meinem lieben Mann und meinen Kids (sie sind unbarmherzige Kritiker!), von meinem früheren Lehrer, einer lieben Freundin, die Pianistin ist.

Warum spielen Sie Trompete? Was ist das Schöne an diesem Instrument?
Mit 7 Jahren wählte ich dieses Instrument, weil der Trompetenklang für mich der schönste war. Ich hörte einer Probe zu und wollte einmal unbedingt am Platz der Trompeter sitzen. Also begann ich zu lernen. Die Trompete klingt laut, sie schmettert und strahlt, und seit Weidinger darf sie auch singen und zart sein.

Warum sollte man sich dieses Konzert anhören?
Es wird absolut schöne und lebensfrohe Musik dargeboten, und spätestens beim letzten Satz sollte der, von uns allen langersehnte Gast da sein: Der Frühling!

KONZERTTIPP: Am 21. April 2013 spielen PRO BRASS in der Stadthalle Enns. Tickets gibt es in jeder Raiffeisenbank und bei Ö-Ticket!!

Rockparty mit Skabucks & Ladyshare

Gute Musik aus Österreich – das wurde den Besuchern gestern im Kulturzentrum d’Zuckerfabrik geboten. Die Linzer Rock-Pop-Band Ladyshare sowie die berühmt-berüchtigten Skabucks aus Linz gaben Konzerte vom Feinsten. Videomitschnitte der Songs „Finally Alive“ und „Ready to Leave“ von Ladyshare sowie „You And Me“ von den Skabucks sind bereits auf YouTube. Fotos gibt es in Kürze auf der Homepage der d’Zuckerfabrik und hier im Blog:

 Skabucks Ladyshare

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6. Ennser Neujahrskonzert im Videorückblick

Im Auftrag des Collegium Ennsegg enstanden folgende wunderbare Videos über das 6. Ennser Neujahrskonzert in der Stadthalle, welches sich in puncto Qualität nicht verstecken muss 🙂

Buchtipp: “Pater Martin” –  Lustige und spannende Kurzgeschichten
über die Abenteuer eines Franziskaners. Infos und Blick ins Buch.