Fortgehen zum Flohmarkt

Studenten, Künstler und „Bobos“ sind ja keine Frühaufsteher – daher gibt es den Mondscheinbazar in der Wiener Marx Halle, einen Nachtflohmarkt mit „Wohlfühlflair“. Für drei Euro Eintritt gibts hier viel zu sehen (von selbst gehäckelter Kleidung bis zu Designerlampen), zu hören (Konzerte und DJs) und zu genießen (laktosefreies Mango-Chicken-Curry, veganes indisches Linsen-Dal…). Fazit: Eine zielgruppengerechte Veranstaltung, die zeigt, wie entstaubt und hip ein Flohmarkt heutzutage sein kann.

Flohmarkt, Ausstellung, Konzert und Gastro - der Monscheinbazar in der Marxhalle

Flohmarkt, Ausstellung, Konzert und Gastro – der Monscheinbazar

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Ampel: Männchen werden Paare

Stillgestanden! Jetzt, wo es die neuen Ampelpärchen in Wien gibt, fällt erst auf, wie langweilig die alten Ampelmännchen sind. Vielleicht wäre es doch eine Überlegung wert, diesen vorrübergehenden „Gag“ als ständige Tourismusmarke in Wien aufzubauen.

Links alt, rechts neu

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Pfarrer trägt Kreuze durch Enns

Wenn Gläubige mit Holzkreuzen auf den Schultern den Berg nach Enns hinauf marschieren, dann lädt Stadtpfarrer Pater Martin zur Kreuzwegandacht. Das vorösterliche Spektakel findet jeden Sonntag statt. Wie es dazu gekommen ist und wie die Bevölkerung darauf reagiert, erzählt der beliebte Franziskanermönch selbst:

„Jeder nur ein Kreuz“

Vor Ostern ist es Brauch, gemeinsam den Kreuzweg zu gehen. In vielen Orten gibt es dafür einen Kreuzweg mit vierzehn Stationen. Auch in Enns hat es einmal zwischen der Basilika in Lorch und der Post in der Nähe des Hauptplatzes einen Kreuzweg gegeben. Doch inzwischen sind die meisten Stationen Bauprojekten oder Wegbegradigungen zum Opfer gefallen. Also habe ich mir vor vier Jahren etwas einfallen lassen, um wieder eine Kreuzwegandacht im Freien anbieten zu können.

Pater Martin

Kinderkreuzweg (c) Christoph Huemer

Und zwar wollte ich jeweils an den Sonntagen vor Ostern einen Kreuzweg vom so genannten „Papstkreuz“ am Enns-Fluss bis hinauf in den Schlosspark machen. Denn die dortige Aussichtsplattform eignet sich perfekt als Berg Golgota, also als letzte Kreuzwegstation. Ich bin daher in den Baumarkt gefahren, habe Holz gekauft und an einem schönen Nachmittag im Klosterhof vierzehn Kreuze gebastelt. Seither schleppe ich diese Kreuze vor jeder Andacht alleine vom Kloster bis zum Schlosspark.

Verwunderte Touristen am Hauptplatz

Mich schauen dann die Leute am Hauptplatz immer komisch an. Aber das ist auch verständlich. Man sieht ja nicht alle Tage einen Franziskaner, der einen Stapel Holzkreuze in der Gegend herumschleppt. Man muss sich außerdem vorstellen, dass jedes Kreuz so um die – gefühlte – drei Kilogramm schwer ist. Selbst wenn es draußen kalt ist, komme ich da bei 14 Kreuzen ganz schön ins Schwitzen. „Ja Herr Pfarrer, haben Sie leicht so viele Sünden begangen, weil sie so viele Kreuze tragen müssen?“, fragen mich dann die Leute. Vor allem die Touristen wollen immer wissen, was ich denn mit den vielen Kreuzen vorhätte. Manchmal entwickeln sich so viele Gespräche, dass ich statt der gewöhnlichen zehn Minuten eine ganze Stunde vom Kloster in den Schlosspark benötige. Dort angekommen stelle ich die Kreuze nacheinander an besonderen Stellen auf – meistens bei schönen Bäumen. Kurz darauf geht die Veranstaltung beim „Papstkreuz“ los.

Kreuze für Kinder bis Senioren

Je nach Wetter gehe ich dann mit bis zu fünfzig Personen von Kreuz zu Kreuz. Bei jeder Station gibt es ein kurzes Programm. Danach lade ich immer jemanden ein, das Kreuz aus dem Boden zu reißen und mitzunehmen. Zum Schluss folgen mir also 14 Leute, von Kindern bis Senioren, im Gänsemarsch und schleppen jeweils ein Holzkreuz. Mir gefällt es, das am Ende wieder aufgeräumt ist. Denn ich kann ja nicht den ganzen Schlosspark mit Kreuzen zustellen – der Park wird ja etwa auch von Muslime genützt. Nach der Veranstaltung bringe ich die Kreuze wieder alleine ins Kloster. Doch zuletzt haben mir schon einige Leute angeboten, die Kreuze mit dem Auto zurückzufahren. Sie sagen dann: „Pater Martin, wir können das nicht länger mitansehen, wie du mit den vielen Kreuzen auf deiner Schulter durch Enns marschierst“.

Mehr Geschichten über Pater Martin – zum Beispiel wie er das Klosterauto im See versenkt oder eine Hochzeit im Fußballtor gefeiert hat – gibt es im Buch: „Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen.“ von Florian Kobler (Freya Verlag). Zur Bestellung.

Die nächsten Kreuzwegtermine in Enns: So, 15. März, 15.00 Uhr; So, 22. März, 15.00 Uhr; Freitag, 27. März, 15.00 Uhr: Kinderkreuzweg; Palmsonntag, 29. März, 15.00 Uhr.

Papierkunst aus alten Büchern

Von seiner kreativen Seite zeigt sich die öffentliche Bibliothek Enns bei ihrer Schaufensterdekoration. Für das Lesen und Ausborgen wird mit Bücherskulpturen geworben, die äußerst dekorativ aussehen. Mehr Buchskulpturen gibt es übrigens hier, ein Video über Book Art gibt es hier, Anleitungen zum Selbermachen zum Beispiel hier und bereits gefaltete Bücher zum Kaufen gibt es unter anderem hier.

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Verkehrte Welt im Flagship Store

Menschen mit dunkler Hautfarbe werben in Wien für Mercedes, Miele oder Siemens? Die großen Plakatwände neben dem MuseumsQuartier irritieren, obwohl sie das eigentlich nicht sollten. Geschaffen wurden sie von Ingeborg Lockemann, um auf den „Post Colonial Flagship Store“ (PCFS) aufmerksam zu machen. Dieses Ausstellungsprojekt geht der Frage nach, was eigentlich ein Flagship Store ist und zeigt, dass der Kolonialismus mitsamt seiner Ausbeutung weiterhin existiert. Zu sehen sind Arbeiten von 16 Künstlern aus Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika. Gezeigt wird eine „verkehrte“ Welt. Im PCFS können sich junge Europäer etwa anmelden, um nach Afrika zu reisen. Nicht um dort zu helfen, sondern um sich helfen zu lassen – etwa als Alternative zur Psychotherapie.

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Schweinchen im Teletext

Pixelkunst gab es bereits im Vorjahr im ORF Teletext zu sehen. Damals gestalteten 18 Künstler beim internationalen Teletext Art Festival (ITAF) jeweils eine Seite. Dabei hatte jeder Künstler nur 24 Zeilen und 39 mögliche Zeichen in sechs Farben plus Weiß und Schwarz zur Verfügung. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Auch das neue Jahr startete der Teletext mit einer Grafik. Vor allem das grüne Kleeblatt ist großartig!

Mit Schweinchen und Glücksklee ins Jahr 2015

Mit Schwein und Glücksklee ins Jahr 2015

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Vintage-Deko für Weihnachten

Oft sind Antiquitätengeschäfte so dunkel, unfreundlich und klein gestaltet, dass man sich gar nicht so recht hineingehen traut. Ganz anders ist das bei Catrinette in der Porzellangasse. Hier kann man ungestört stöbern, schauen und einkaufen. Im Angebot gibt es Möbel, Mode und Elektronikgeräte, die funktionieren! Auf Facebook wird stets über die neueste Altware informiert. Fazit: Die Wiener Porzellangasse ist wegen ihrer kleinen Spezialgeschäfte und Nahversorger ohnehin einen Spaziergang wert. Catrinette bietet dafür noch einen Grund mehr, wenn man originelle Geschenke für sich oder für Weihnachten sucht!

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Alte Kinos mit neuen Einfällen

Sonntag, Sonnenschein und 25 Grad – um unter diesen Voraussetzungen Publikum anzulocken, lassen sich die Wiener Kinos einiges einfallen: Heute feiert zum Beispiel das Filmcasino in der Margaretenstraße seinen 25. Geburtstag – unter anderem mit einer Filmplakat-Ausstellung. Wenige Meter weiter, im Schikaneder Kino, findet ein Fashion-Flohmarkt statt. Und am Abend kann man hier kostenlos „Tatort“ schauen. Inzwischen hat außerdem der Vorverkauf für die Viennale begonnen. Am 23. Oktober startet das Festival.

Das Filmcasino gehört zu den schönsten alten Wiener Arthouse-Kinos.

Das Filmcasino wurde 1989 wiedereröffnet und gehört zu den schönsten Wiener Arthouse-Kinos.

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Geheimtipp für Graffiti-Fans

Es gibt ja zahlreiche Mauern in Wien, wo wunderschöne Graffiti-Kunst zu bewundern ist. Gemeint ist tatsächlich Kunst, nicht „Puber“. Eine vielleicht weniger bekannte Kunstmeile ist die Theresianumgasse in Wieden. Hier ein paar Fotos, die mit einer Handykamera im Vorbeigehen geknipst wurden, wohlgemerkt mit zerkratzter und beschmierter Linse.

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Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Fußballschauen am Strand

Die Fußball-WM in der Strandbar Herrmann zu genießen, ist fast ein bisschen so, als würde man im Stadion sitzen. Man ist umgeben von Passivsportlern, trinkt aus Plastikbechern und wird am Eingang von Securities durchsucht. Zumindest ist das Flair bei weitem besser, denn vor der TV-Leinwand befindet sich ein weicher Strand mit Liegestühlen. Wenn man folgende Tipps beachtet, kann man hier einen wirklich schönen Abend verbringen: 1.) Schuhe ausziehen. 2.) Nicht in der Halbzeit-Pause aufs Klo gehen oder Pommes holen. 3.) Um zwei Cocktails zum Preis von einen zu ergattern, sollte man sich mindestens eine Viertelstunde vor dem Ende der Happy Hour bei der Bar anstellen.

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Buchtipp: Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen – Lustige und spannende Kurzgeschichten über die Abenteuer eines Franziskaners.