Wir leben in einer Zeit, in der um Aufmerksamkeit gekämpft wird. Da müssen sich auch Museen neue Strategien einfallen lassen, um neues Publikum zu gewinnen. Das Weltmuseum Wien setzt nun jedenfalls genauso wie das Kunsthistorische Museum auf nächtliche Theater-Performances. Unter dem Titel „Die Macht der Dinge – Szenen zur Migration“ werden in Abendvorstellungen die Ausstellungsräume bespielt. Das Publikum wird dabei über den knarrenden Holzboden von Station zu Station geführt.
Bedrückende Geschichten
Neben den Sammlungsobjekten aus aller Welt, die manchmal wohl auch unter fragwürdigen Umständen nach Wien gelangt sind, erzählen Menschen unterschiedlicher Herkunft bedrückende Geschichten: Es geht um Menschen in Afghanistan, die todgeprügelt werden, um verschleppte Kinder und Organhandel, um gefolterte Feministinnen, um Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe in Österreich in der Schule, vor Gericht und beim Arzt diskriminiert werden, und auch um Frauen samt Babys, die bei ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken. Fazit: Ein bedrückender Abend im Museum, der zum Nachdenken anregt.

Die Erzählerinnen und Erzähler nehmen mit ihren Geschichten – mal mehr, mal weniger – Bezug auf die ethnografischen Ausstellungsobjekte.