Wiens schönste Stiege

San Francisco hat seine Lombard Street, Wien dafür seine Strudlhofstiege. Die Jugendstil-Anlage am Alsergrund ist längst so etwas wie eine Touristenattraktion. Die gebogenen Wege, die rauschenden Brunnen und alten Laternen beeindrucken. Sie befindet sich neben der amerikanischen Botschaft – zehn Gehminuten von der U6-Station Währinger Straße. Die Strudlhofstiege inspirierte sogar Künstler wie den Schriftsteller Heimito von Doderer:

Wenn die Blätter auf den Stufen liegen
herbstlich atmet aus den alten Stiegen
was vor Zeiten über sie gegangen.
Mond darin sich zweie dicht umfangen
hielten, leichte Schuh und schwere Tritte,
die bemooste Vase in der Mitte
überdauert Jahre zwischen Kriegen.
Viel ist hingesunken uns zur Trauer
und das Schöne zeigt die kleinste Dauer.

Beeindruckendes Fotomotiv – die Strudlhofstiege im neunten Bezirk
Ein Fisch spendet Wasser, leider aber kein Trinkwasser.
Die Anlage erinnert an Otto Wagners Stadtbahnbauten

Die Schlange auf der Stiege

Kunst verbindet! Zumindest im Fall der gelb-schwarzen Schlange neben der Himmelpfortstiege in Wien-Alsergrund. Die Zeichnung bringt etwas Farbe in diese graue Gegend. Der Standort passt gut. Denn auch die Himmelpfortstiege hat etwas Verbindendes: Sie führt die Nußdorfer Straße mit der Liechtensteinstraße zusammen.

Graffiti Vienna

Kunst und Stiegen verbinden 🙂

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

Volltreffer im Kabarett

Selbst am Klo wird man im Theater am Alsergrund bestens unterhalten. Denn am Pissoir darf Mann – sagen wir einmal – so etwas wie Elfmeterschießen. Hinter dem spielerischen Vergnügen steckt – wie so oft im Kabarett – jedoch MEHR. Denn seitdem das Tor im Pissoir installiert ist, hat sich die Treffergenauigkeit erhöht. „Zumindest ein bisschen“, meint Theaterchef Michi Auernigg.

Jetzt mal ehrlich: Wer fotografiert ein Pissoir?
Jetzt mal ehrlich: Wer fotografiert ein Pissoir?

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.

GameBoy-Abenteuer mit Gerafi

„Zongo – Liebe ist doch analog“ heißt das neue Kabarettprogramm von Gerald Dell’mour und Rafael Wagner. Als Duo Gerafi erzählen sie die Science-Fiction-Geschichte des Journalisten Frank Future, der das Geheimnis hinter „Zongo“ aufdecken will. Dabei handelt es sich um ein Computerprogramm, das über Antennen in die Köpfe der Menschen eingepflanzt und mit dem Internet verbunden ist.

Gerafi kritisieren den Smartphone-Social-Media-Selbstdarsteller-Wahnsinn.

Gerafi kritisieren den Smartphone-Social-Media-Selbstdarsteller-Wahnsinn.

Gerafi bieten dem Publikum zwei Stunden lang GameBoy-Musik, Pappkarton-Kostüme, Gesang, Rap, Musical, Tanz, Puppentheater und Schauspiel in bewusst übertriebener Form. Fazit: Unter Kabarett stellt man sich etwas Anderes vor. Gerafi präsentieren eher eine „All inclusive“-Theaterkomödie, eine rasante, überladene Leistungsschau mit höchstem Aufwand. Das ist – wahrscheinlich eher für junges Publikum – abwechslungsreich und zumeist sehr unterhaltsam.

Buchtipp: „BlöZinger – Und davon kann man leben?“ von Florian Kobler – ein humorvolles Taschenbuch über das schrägste Clown- und Kabarettduo Österreichs.