Abenteuer eines Franziskaners

Als ich Pater Martin – den Pfarrer von Enns – nach seiner Lieblingsgeschichte fragte, antwortete er: „Die eine, als mich die Polizei mit Pistolen auf der Autobahn aufgehalten hat…“. Klingt verrückt? Ist es auch! Fast alle Geschichten, die im neuen Buch „Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen.“ enthalten sind, erzählen von heiteren und spannenden Abenteuern des sympathischen Franziskaners, die unglaublich wirken – und manchmal zum Nachdenken anregen.

Pater Martin beim Bergsteigen. (Ein Comic von Georg Attenender)

Pater Martin beim Bergsteigen. (Ein Comic von Illustrator Georg Attenender)

Das Buch „Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen.“ erscheint am 17. November 2012 und kostet 14,90 Euro. Jetzt vorbestellen bei Freya Verlag oder Amazon.de oder Thalia.at. Die Buchpräsentation findet ebenfalls am 17. November (um 18 Uhr) bei freiem Eintritt in der Stadtpfarrkirche Enns statt. Es wird eine Agape vorbereitet und einen Büchertisch geben. Pater Martin wird auf Wunsch auch Bücher signieren.

Hitlers Auferstehung als Satire-Bestseller

Darf man über Hitler lachen? „Ja, nur so nimmt man einem Diktator seine Macht“, meinte ein Herr vom Eichborn-Verlag bei der heutigen Buchpräsentation des Bestsellers „Er ist wieder da“ in Wien. Nicht nur Autor Timur Vermes war gekommen, sondern auch der deutsche Schauspieler Hubert Kramer – mit Seitenscheitel und Hitlerbart.

Timur Vermes veröffentlichte als Ghostwriter vier Bücher. Mit "Er ist wieder da" gelang ihm der Durchbruch.

Timur Vermes veröffentlichte zuerst als Ghostwriter vier Bücher. Mit „Er ist wieder da“ gelang ihm der Durchbruch.

Im Buch geht es um Adolf Hitler, der im Jahr 2011 mitten in Berlin erwacht und versucht, sich in der neuen Zeit zurechtzufinden. Schon nach kurzer Zeit hat er einen Auftritt als vermeintlicher „Hitler-Imitator“ im Fernsehen und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Das Ganze ist denkbar komisch aufbereitet und Hitler wird in diesem Buch weniger als Diktator und mehr als Mensch betrachtet. Er wirkt mit seinen durchaus problematischen Ansichten und Analysen – leider – manchmal sympathisch. Das Buch ist eine Satire sondergleichen und nimmt die heutige Gesellschaft, die Politiker und Medien auf die Schaufel. Eigentlich wunderbar, wäre die Hauptperson nicht Hitler.

Hubert Kramar als Hitler: Die Lesung verursachte Schmunzeln und Bauchweh.

Hubert „Hubsi“ Kramar als Hitler: Die Lesung verursachte Schmunzeln und Bauchweh.

Buchtipp: “Pater Martin” –  Lustige und spannende Kurzgeschichten
über die Abenteuer eines Franziskaners. Infos und Blick ins Buch. 

Prokopetz und sein komisches Österreich

Kabarettist Joesi Prokopetz präsentierte heute Abend sein neues Buch „So weit. So komisch.“ (Amalthea Verlag) in Wien. Dabei handelt es sich um einen komischen wie treffenden Österreich-Report. Dieser besteht aus überzeichneten Andekdoten und angeblich wahren Wirtshausdialogen. Prokopetz porträtiert „den Österreicher“ als lustiges und schaulustiges Geschöpf, das gerne kommentiert, schimpft und sich nicht für Politik interessiert.

Joesi Prokopetzt hält nicht viel von Anglizismen und "Manager"-Deutsch.

Joesi Prokopetzt hält nicht viel von Anglizismen und „Manager“-Deutsch.

Wie recht er mit seinem Österreicher-Bild hatte, zeigte sich sogleich nach der Lesung, als er von einer älteren Dame mit Kopftuch daran gehindert wurde, am Signiertisch Platz zu nehmen. Die Dame wollte nicht zur Seite gehen, da sie sich hinter dem Tisch ein paar Kalender ansehen wollte. „Wos is? Derf i ned schaun? Derf ma ned amoi mehr schaun?“

Das Bierzelt, das Wirtshaus und das Fernsehen nehmen in Prokopetz Österreich-Texten einen hohen Stellenwert ein.

Bierzelt, Wirtshaus und Fernsehen nehmen in Prokopetz Texten einen hohen Stellenwert ein.

Wenn Joesi Prokopetz seine Texte vorliest, sind diese sehr unterhaltsam. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass er ein guter Schauspieler ist und die vielen Charaktere, die in seinen Texten vorkommen, stimmlich sehr gut darstellen kann. Es ist aber anzunehmen, dass die Texte auch beim Selberlesen – also ohne Prokopetz – für Schmunzeln sorgen werden.

Buchtipp: “Pater Martin” –  Lustige und spannende Kurzgeschichten
über die Abenteuer eines Franziskaners. Infos und Blick ins Buch. 

Franzobel erzählt vom Stöhnen

„Das letzte Mal war ich im Café Museum, als ich gerade durchgefallen war [beim Aufnahmetest der Kunstakademie]. Damit ich das verarbeiten konnte, wurde ich aber kein Diktator, sondern begann Bücher zu schreiben.“ So (oder so ähnlich) eröffnete Franzobel seine heutige Lesung im bekannten Nobelkaffeehaus am Karlsplatz. Er stellte seinen neuen Roman „Was die Männer so treiben, wenn die Frauen im Badezimmer sind“ vor. Die Geschichte handelt von einem Herrn Hildebrand Kilgus, dessen Passion das Stöhnen ist. Diese Leidenschaft spiegelt sich auch in dessen Berufwahl wieder. Mal ist er Puffvater, mal Sterbebegleiter, mal Hebamme.

Franzobel ist ein Provokateur. Bei Lesungen genießt er es, Stellen vorzulesen, die von Fruchtwasser oder Babykot handeln. („Die meisten von Ihnen haben eh schon fertig gegessen, oder?“) Außerdem ist er ein guter Unterhalter. Das liegt weniger an der monotonen Präsentation, als am humorvollen und grotesken Inhalt seiner Texte. Wortwitz und genaue Beobachtungen sind seine Stärken. So erfahren die Leser seines neuen Romans, dass es in Wien eine Abtreibungsklinik am Fleischmarkt, eine Pathologie in der Sensengasse, einen Zahnarzt in der Blutgasse und ein Stundenhotel beim Tiefen Graben gibt 🙂

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Daniel Glattauer präsentierte „Ewig Dein“

Gestern Abend war Daniel Glattauer zu Gast im BG/BRG Enns. Der sympathische Bestsellerautor las aus seinem aktuellen Liebes-Psycho-Roman „Ewig Dein“ vor, beantwortete Fragen aus dem Publikum und gab ein paar seiner humorvollen „Mama, jetzt nicht!“-Kolumnen zum Besten.

Bei der Publikumsdiskussion erzählte Glattauer, woher er die Ideen für seine Bücher nimmt: „Die wirklichen Ideen, die zu Büchern führen, sind jene, die sich richtig festsetzen. An das Stalking-Thema („Ewig Dein“) habe ich immer wieder gedacht. Ich bin sogar in der Nacht aufgewacht und habe mir gedacht, das ist so spannend, wie könnte man das beginnen und umsetzen? Wenn ich eine Ahnung davon habe, wie ich so ein Buch beginnen könnte ist das schon ein weiterer Schritt. Der nächste Schritt ist der, dass ich mich hinsetze und beginne. Und wenn dann am Anfang der Lesefluss stimmt sage ich,  okay, das schaut gut aus, das werde ich jetzt probieren.  Ich habe kaum mit einer Idee begonnen, zehn Seiten geschrieben und sie dann wieder fallen gelassen. In dem Moment wo ich schreibe, bin ich drinnen und entsteht viel. Das Thema ist da, manchmal ist sogar das Ende schon da, wie bei „Darum“. Bei den E-Mail Romanen war es ganz offen. Ich wollte keine E-Mail Romane schreiben sondern eine Liebesgeschichte mit E-Mails beginnen und schauen wo es mich hintreibt.“

„Ich kann mir gut vorstellen, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde.“

Welches Buch- oder Projekt Daniel Glattauer als nächstes plant, wollte er dem Publikum aber nicht verraten. Nur so viel: „Ich glaube, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde, weil ich liebe es, Dialoge zu schreiben. Überhaupt, so viele handelnde Figuren, das ist nicht so meine Sache. Ich hab gerne recht wenige, sonst verwechsle ich sie und bringe die Namen durcheinander. Sehr gerne habe ich es, wenn die Dialoge in der direkten Rede abgehalten werden. Darum kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde. Und der nächste Roman? Keine Ahnung!“

Im Anschluss an die Lesung stürmten die Besucherinnen und Besucher den Büchertisch der Buchhandlung Hajek und holten sich persönliche Widmungen und Autogramme von Glattauer. Dieser ließ sich vom Gedränge und Rummel nicht beeindrucken und signierte so lange, bis der letzte Gast glücklich den Veranstaltungsort verlassen hatte.

Dass Glattauer keine Starallüren hat, zeigte sich sowohl bei der Anreise (Zugticket 2. Klasse), bei der Ankunft in St. Valentin (Privatauto statt Taxi), im Hotel (3 Stern) und bei der Lesung (Signieren bis zum Umfallen, Lieblingsgetränk: Gspritzer Weiß) . Höhepunkt des Abends war die anschließende Feier in der Ennser Spiegl-Bar. Vielleicht lag es an der Wirkung des „Bahama Mama“-Cocktails (oder er hatte an diesem Abend einfach so viel Spaß), aber Glattauer ließ es sich nicht nehmen und bezahlte gegen ein Uhr früh die gesamte Getränkerechnung.

Buchtipp: “Pater Martin” –  Lustige und spannende Kurzgeschichten
über die Abenteuer eines Franziskaners. Infos und Blick ins Buch. 

Fire, Light & Austrofred

Vergangen Mittwoch stellte Austrofred sowohl sein neues Buch als auch seine neue Konzert-Tournee im Thalia Landstraße in Wien vor. Nach seinen literarischen Erfolgen mit „Ich rechne noch in Schilling“ und „Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben“ war es für den Rock-Kabarettisten wieder an der Zeit, Bühnenluft zu schnuppern. Zitat Austrofred (Pressetext): „Ich freue mich, meinem Publikum diese außergewöhnliche Reunions-Show bieten zu können, in der nicht nur spektakuläre Laser-Technologie drin steckt, sondern auch viel von mir selbst. Licht als Medium bzw. als Visual ist der perfekte Träger für meine Ideen.“

Buchtipp: “Pater Martin” –  Lustige und spannende Kurzgeschichten
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Neue Literatur aus Österreich

Lukas Meschik und Carolina Schutti stellten heute ihre Bücher in den Räumlichkeiten der Österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien vor. Schutti las aus ihrem Buch „einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein“ (Otto Müller Verlag). Darin geht es um ein Mädchen, das sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter auf die Suche nach ihrer Herkunft macht. Dabei helfen ihr unter anderem eine russische Puppe, ihre Freundin und ein polnischer Zwangsarbeiter. In jedem Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person geschrieben. Wie bei einer russischen Puppe werden die Personen und Zusammenhänge pro Kapitel (Schicht) klarer.

Der Wiener Nachwuchsschriftsteller und Musiker Lukas Meschik las eine von zahlreichen Geschichten aus seinem 600-Seite Buch „Luzidin oder Die Stille“ (Jung und Jung Verlag). Die Geschichte handelt von Gott, der in Gestalt eines Menschen auf der Erde in einer Wohnung lebt. Gott macht Tee, kratzt sich am Hodensack und motiviert sich selbst, indem er sich vorsagt: „Heute ist ein guter Tag.“ Gott nimmt außerdem Medikamente, denn er hat Krebs. Er stolpert, rollt einen Weg hinunter und beschließt, an einem anderen Tag zu sterben. (Meschik hatte hörbar Spaß am Schreiben. Werden es die Leserinnen und Leser auch haben? Ich weiß nicht…)

Geschenkstipp: “Betriebsanleitung für den Mann” – ein praktischer Ratgeber für Männer. Von Robert Karbiner und Florian Kobler. Mehr Infos.