Bis 1500 wurden Frauen nur in biblischen Szenen gemalt: Sünderin Eva oder die göttliche Maria. Ab dann ging es aber zur Sache, zumindest in Venedig. Die schöne junge Frau wurde von Tizian, dem Superstar der Renaissance, und seinen Zeitgenossen erotisch porträtiert. Von Männern für Männer. Eine entblößte Brust war etwa das visuelle Zeichen, dass eine Frau offenen Herzens in die Ehe eintritt.
Die Sonderausstellung „Tizians Frauenbild. Schönheit – Liebe – Poesie“ im Kunsthistorischen Museum Wien wurde von Beginn an kontrovers diskutiert. Zu konservativ? Zu wenig Hintergrund? Doch feministisch? Noch eine Woche gibt es Gelegenheiten, sich selbst ein Bild zu machen, bevor sie in den Palazzo Reale in Mailand übersiedelt: Online-Führungen, Venezianische Abende bei Antipasti und Aperitivo oder das Grande Finale Veneziano am letzten Tag.





