Barocktrompeter im Stift Sankt Florian

Nicht nur mit Pauken und Trompeten, sondern auch mit Orgel und Klarinetten präsentierte sich das Schwanthaler Trompeten Consort gestern im Sommerrefektorium des Stifts Sankt Florian. Auf (nachgebauten) historischen Barocktrompeten wurden Stücke von G. Fantini, J. Starzer, W.A. Mozart, A. Salieri oder H.I.F. Biber gespielt. Höhepunkt des Konzertes waren die Aufzüge einer Seeschlacht von F. Donninger. Da der Moderator zu schnell und ohne Mikrofon sprach, verstand zwar niemand, wie die Seeschlacht der Ägypter gegen die Römer vonstatten ging, aber musikalisch waren die Aufzüge ein Traum. Für unfreiwilligen Humor sorgte außerdem ein Trompeter, der bei einem Stück seine Noten nicht fand. Aber auch kein Wunder. Die 11 Musiker spielten vierzehn, teils mehrsätzige Stücke, auf verschiedenen Saalpositionen und in unterschiedlichen Besetzungen. Da ist Chaos vorprogrammiert. Fazit: Sympathische und höchst motivierte Trompetertruppe, die aus alten Instrumenten richtig gute Musik hervorzaubert.

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Großer Erfolg für Katharina Zepic

Am Sonntag feierte das Orchester Camerata St. Pantaleon-Erla sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Festkonzert in der Basilika St. Laurenz in Enns. Am Dirigentenpult stand Josef Grasegger, als Solistin konnte Katharina Zepic gewonnen werden. Die erst 14-jährige Musikerin aus Amstetten spielte das Violinkonzert in G-Moll (Op.26) von Max Bruch. So unsicher sie vor und nach dem Auftritt auch wirkte, desto überzeugender war sie bei ihrem halbstündigen Solo-Geigenspiel. Es war unglaublich, beeindruckend, sensationell! Zepic spielte ausdrucksstark und gefühlvoll. Standing Ovations in der Kirche! Man frägt sich natürlich, welche Opfer man als Kind aufbringen muss, um in diesem Alter (international) Solokonzerte spielen zu können.

Noch zwei Notizen am Rand: 1.) Dass Schüler und Studenten bei diesem Konzert freien Eintritt hatten, muss man den Veranstaltern hoch anrechnen! 2.) Eltern, die Babies und Kleinkinder in klassische Konzerte mitschleifen, gehören psychologisch betreut.

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Raumklänge in der Minoritenkirche

Der eindeutige Höhepunkt des heutigen Musica Sacra-Konzertes „Raumklänge-Klangräume“ in der Linzer Minoritenkirche war bereits das Eröffnungsstück. Dirigent Heinz Ferlesch und der Chor Ad Libitum interpretierten Josef Rheinbergers‘ „Cantus Missae“ (Kyrie, Gloria und Sanctus) auf berührende Weise und ließen Hoffnungen auf eine genussvolle Konzertstunde aufkommen. Die anderen a-capella-Werke („Doxologia“ von Mocnik, „O Sapientia“ von Sulzer, „Parce mihi Domine“ von de Morales, „Twinkle, twinkle“ von Englbrecht und „Der Mond ist aufgegangen“ von Schulz/Länger) waren zwar spannungsreich und anspruchsvoll, dafür aber selten harmonisch, fast bedrückend und manchmal stresserzeugend. Das merkte man auch am unruhigen und unkonzentrierten Publikum. Die Darbietung von Ferlesch und seinen Sängerinnen und Sängern war ausgezeichnet, aber an einem Frühlingssonntag kurz nach Ostern erwartet man sich womöglich leichtere Kost, mehr Freude und weniger Leid. Versöhnlich waren die Zugaben. (Locus Iste von Bruckner…)

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Osterhochamt mit Orchester

Halleluja! Das Schönste an Ostern ist die Musik. In fast jeder Kirche spielt ein Orchester, singt ein Chor oder treten Solisten auf. In St. Valentin (NÖ) wurde die Missa in G von Franz Schubert aufgeführt. Außerdem die Kirchensonate in B, KV 68 von W. A. Mozart, Let the Bright Seraphim aus dem Oratorium Samson von G.F. Händel (Grandioses Piccolo-Trompetensolo von Martina Wirth!) und das Stück Victimae Paschali Laudes von Johann Joseph Fux. Dirigiert hat Christoph Bitzinger. Ausführende Musiker waren der Kirchenchor, ein zusammengewürfeltes Profiorchester sowie die Solisten Elisabeth Würzburger (Sopran), Stephan Haigermoser (Tenor) und Kurt Köller (Bass). Ich frage mich immer, wie viel Musiker für ein Osterhochamt bezahlt bekommen. Schon klar, die Gagen, die sich meist in zugeklebten Kuverten befinden, sind unterschiedlich hoch. Der Chor singt oft gratis. Aber dennoch kommt sicherlich eine Summe zusammen, die den Pfarrer vom Hocker reißt. Oder spielen die Musiker für ein paar Ostereier und aus Freude an der Musik?

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Fertig Los! zeigen Selbstironie

Die meisten Bands lügen ihr Publikum bei Konzerten an. („Wir kommen leider schon zu unserem letzten Lied…“) Darüber machte sich Philipp  Leu, Sänger der deutschen Band „Fertig Los!“ am vergangenen Donnerstag im B72 lustig. Nachdem das Publikum bereits Hits wie „Sie ist in mich verliebt“ oder „Pläne für die Zukunft“ laut mitgesungen hatte, forderte es noch so viele Zugaben ein, bis endlich „Ein Geheimnis“ am Programm stand. Keine Überraschung für Fertig Los! Die vier sympathischen Musiker spielten ein grandioses aber durchgeplantes Konzert. Auch der Voract, Patrick Richardt präsentierte anspruchsvolle aber schöne Lieder auf seiner Gitarre sowie am Klavier. Man darf gespannt auf sein künftiges Bandprojekt sein. Videos gibts auf YouTube, Fotos hier:

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