Podcast startet mit Palfrader

Rudi Schöller ist als stummer „Vormärz“ in der ORF-Sendung „Wir sind Kaiser“ bekannt geworden, steht aber längst auch als Kabarettist auf den Bühnen. Weil die aber gerade geschlossen sind, startet Schöller nun seinen eigenen Kabarettisten-Podcast – die „Pension Schöller“. Ein Verzweiflungsakt? „Vermutlich hätte ich es nicht gemacht, wenn kein Lockdown gewesen wäre. Aber jetzt taugt es mir so sehr, dass ich ihn sicher weitermachen werde.“ Jeden Donnerstag bittet er Kolleginnen und Kollegen aus der Branche zum Gespräch. Erster Gast ist Staatskünstler und seine Majestät höchstpersönlich Robert Palfrader. Die beiden kennen sich seit mehr als zwanzig Jahren. Schöller war bereits Co-Autor der Comedysendung „Echt fett.“

Aufzeichung neben dem „Willkommen Österreich“-Studio in St. Marx mit Robert Palfrader

„Rudi gehört zu den Kabarettisten, denen ich sehr gerne zuhöre, insofern wäre es besser, wenn ich ihn interviewe, damit ich endlich mal die Pappen halte“, so Palfrader. Zu hören sind die rund 50 Minuten langen Gespräche ab sofort jeden Donnerstag auf Spotify, Apple und Co. Schöllers Hoffnung ist, „dass ich künftig die Spieltermine der Gäste durchsagen kann, weil es wieder Auftritte gibt.“

Das alte Zuhause von FM4

Als der Radiosender FM4 noch aus dem Funkhaus gesendet hat, war die Welt eine andere. Eine Insiderin erinnert sich: „Noch vor dem Betreten der Räume hat man gemerkt, dass es im Sender bunt und chaotisch zugeht. Der Getränkeautomat vor der Tür war übersät mit Band-Pickerln und anderen bunten Stickern. Als der voll war, hat sich das Pickerl-Chaos auf die Eingangstür und die Studiotür drinnen fortgesetzt. Lange Zeit war die Tür auch ein beliebter Foto-Hintergrund bei Studiogästen.“

Fotos aus dem Archiv: Der berühmte Getränkeautomat vor den FM4-Räumlichkeiten

Das Herzstück der Redaktion war das Sendestudio in der Mitte der Redaktion. „Man wusste immer sofort, man ist hier bei einem Radiosender. Wer moderiert gerade, welche Livegäste sind da – das hat man immer mitbekommen und das hat die Arbeitsatmosphäre sehr geprägt. Ganz ruhig war es eigentlich nie. Am Freitagabend sollen in der Redaktion auch legendäre Partys zu La Boume deluxe gestiegen sein.“

Auf den Schreibtischen herrschte kreatives Chaos. „Weil fast alles Wechselarbeitsplätze waren, hat sich auch niemand zuständig gefühlt. Deko-Gegenstände waren schon so lange da, dass niemand wusste, wer sie ursprünglich aufgestellt hatte. Trotzdem sind einige davon auf den Küniglberg übersiedelt.“ Seit Ende 2019 sendet FM4 aus dem ORF Zentrum.

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