Daniel Glattauer präsentierte „Ewig Dein“

Gestern Abend war Daniel Glattauer zu Gast im BG/BRG Enns. Der sympathische Bestsellerautor las aus seinem aktuellen Liebes-Psycho-Roman „Ewig Dein“ vor, beantwortete Fragen aus dem Publikum und gab ein paar seiner humorvollen „Mama, jetzt nicht!“-Kolumnen zum Besten.

Bei der Publikumsdiskussion erzählte Glattauer, woher er die Ideen für seine Bücher nimmt: „Die wirklichen Ideen, die zu Büchern führen, sind jene, die sich richtig festsetzen. An das Stalking-Thema („Ewig Dein“) habe ich immer wieder gedacht. Ich bin sogar in der Nacht aufgewacht und habe mir gedacht, das ist so spannend, wie könnte man das beginnen und umsetzen? Wenn ich eine Ahnung davon habe, wie ich so ein Buch beginnen könnte ist das schon ein weiterer Schritt. Der nächste Schritt ist der, dass ich mich hinsetze und beginne. Und wenn dann am Anfang der Lesefluss stimmt sage ich,  okay, das schaut gut aus, das werde ich jetzt probieren.  Ich habe kaum mit einer Idee begonnen, zehn Seiten geschrieben und sie dann wieder fallen gelassen. In dem Moment wo ich schreibe, bin ich drinnen und entsteht viel. Das Thema ist da, manchmal ist sogar das Ende schon da, wie bei „Darum“. Bei den E-Mail Romanen war es ganz offen. Ich wollte keine E-Mail Romane schreiben sondern eine Liebesgeschichte mit E-Mails beginnen und schauen wo es mich hintreibt.“

„Ich kann mir gut vorstellen, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde.“

Welches Buch- oder Projekt Daniel Glattauer als nächstes plant, wollte er dem Publikum aber nicht verraten. Nur so viel: „Ich glaube, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde, weil ich liebe es, Dialoge zu schreiben. Überhaupt, so viele handelnde Figuren, das ist nicht so meine Sache. Ich hab gerne recht wenige, sonst verwechsle ich sie und bringe die Namen durcheinander. Sehr gerne habe ich es, wenn die Dialoge in der direkten Rede abgehalten werden. Darum kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich einmal ein Theaterstück schreiben werde. Und der nächste Roman? Keine Ahnung!“

Im Anschluss an die Lesung stürmten die Besucherinnen und Besucher den Büchertisch der Buchhandlung Hajek und holten sich persönliche Widmungen und Autogramme von Glattauer. Dieser ließ sich vom Gedränge und Rummel nicht beeindrucken und signierte so lange, bis der letzte Gast glücklich den Veranstaltungsort verlassen hatte.

Dass Glattauer keine Starallüren hat, zeigte sich sowohl bei der Anreise (Zugticket 2. Klasse), bei der Ankunft in St. Valentin (Privatauto statt Taxi), im Hotel (3 Stern) und bei der Lesung (Signieren bis zum Umfallen, Lieblingsgetränk: Gspritzer Weiß) . Höhepunkt des Abends war die anschließende Feier in der Ennser Spiegl-Bar. Vielleicht lag es an der Wirkung des „Bahama Mama“-Cocktails (oder er hatte an diesem Abend einfach so viel Spaß), aber Glattauer ließ es sich nicht nehmen und bezahlte gegen ein Uhr früh die gesamte Getränkerechnung.

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Fire, Light & Austrofred

Vergangen Mittwoch stellte Austrofred sowohl sein neues Buch als auch seine neue Konzert-Tournee im Thalia Landstraße in Wien vor. Nach seinen literarischen Erfolgen mit „Ich rechne noch in Schilling“ und „Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben“ war es für den Rock-Kabarettisten wieder an der Zeit, Bühnenluft zu schnuppern. Zitat Austrofred (Pressetext): „Ich freue mich, meinem Publikum diese außergewöhnliche Reunions-Show bieten zu können, in der nicht nur spektakuläre Laser-Technologie drin steckt, sondern auch viel von mir selbst. Licht als Medium bzw. als Visual ist der perfekte Träger für meine Ideen.“

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Neue Literatur aus Österreich

Lukas Meschik und Carolina Schutti stellten heute ihre Bücher in den Räumlichkeiten der Österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien vor. Schutti las aus ihrem Buch „einmal muss ich über weiches Gras gelaufen sein“ (Otto Müller Verlag). Darin geht es um ein Mädchen, das sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter auf die Suche nach ihrer Herkunft macht. Dabei helfen ihr unter anderem eine russische Puppe, ihre Freundin und ein polnischer Zwangsarbeiter. In jedem Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person geschrieben. Wie bei einer russischen Puppe werden die Personen und Zusammenhänge pro Kapitel (Schicht) klarer.

Der Wiener Nachwuchsschriftsteller und Musiker Lukas Meschik las eine von zahlreichen Geschichten aus seinem 600-Seite Buch „Luzidin oder Die Stille“ (Jung und Jung Verlag). Die Geschichte handelt von Gott, der in Gestalt eines Menschen auf der Erde in einer Wohnung lebt. Gott macht Tee, kratzt sich am Hodensack und motiviert sich selbst, indem er sich vorsagt: „Heute ist ein guter Tag.“ Gott nimmt außerdem Medikamente, denn er hat Krebs. Er stolpert, rollt einen Weg hinunter und beschließt, an einem anderen Tag zu sterben. (Meschik hatte hörbar Spaß am Schreiben. Werden es die Leserinnen und Leser auch haben? Ich weiß nicht…)

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Meister der Reportage

„Das war einer dieser Abende, die man nicht schnell vergisst“, sagte Florian Klenk nach seiner Lesung im Kulturzentrum d’Zuckerfabrik Enns. Der Aufdeckerjournalist las aus seinem Buch „Früher war hier das Ende der Welt“. Klenk berichtete von Erlebnissen an der österreichischen Grenze, von ungewöhnlichen Politikern in Kärnten sowie von Prostituierten in Wien. Danach diskutierte er mit den Gästen über seinen Beruf, das Aufdecken und Schreiben.  „Ich wusste gar nicht, dass es hier so viele Bordelle gibt“, wunderte sich Klenk, bevor er am Bahnhof St. Valentin in den Zug nach Wien stieg.  Möglicherweise dachte er bereits auf der Heimreise über seine nächste Reportage nach. Ein Video von der Lesung gibt’s hier:

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