Don Carlo leidet, das Publikum genießt

Der Hype rund um die Verdi-Oper Don Carlo bei den Salzburger Festspielen ist enorm. Schon bei der Generalprobe standen Stunden vor Vorstellungsbeginn zahlreiche Fans vor dem Festspielhaus, die verzweifelt Pappkartons mit der Aufschrift „Suche Karte“ in die Höhe hielten. Die 5-Stunden-Produktion (inkl. zwei Pausen) ist musikalisch auf allerhöchstem Niveau. Im Orchestergraben und auf der Bühne wird Perfektion geboten. Jonas Kaufmann als Don Carlo und Anja Harteros als Elisabetta singen sowieso perfekt, die anderen Hauptrollen sind ebenfalls grandios besetzt und die Wiener Philharmoniker sind auch in bester Form.

Don Carlo

Diskutieren könnte man über die farblosen Kostüme (Annamaria Heinreich) und über das einfallslose Bühnenbild (Ferdinand Wögerbauer). Okay, es gibt auch mal einen mit Wasser gefüllten Pool auf der Bühne und es werden Leute auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Aber es wird visuell nichts geboten, das einen so richtig vom Hocker haut. Das erledigt ausschließlich die Musik.

Fazit: Diese Produktion sollte man sich vor allem anhören – am besten live (Premiere ist am 13. August), noch besser im Fernsehen (16. August in ORF 2), denn da bleibt man die fünf Stunden über beweglich und sitzt erste Reihe fußfrei.

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„Der Metzger kommt ins Paradies“ von Thomas Raab

Ein kurzer persönlicher Eindruck vom Buch „Der Metzger kommt ins Paradies“ von Thomas Raab:

http://www.youtube.com/watch?v=XeHkwFoth08&feature=youtu.be

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Standing Ovations für Pro Brass

„Weil‘s wurscht is‘“ – unter diesem ungewöhnlichen Motto spielte das Blechbläserensemble PRO BRASS auf Einladung von Pa-Events vergangenen Sonntag eine Musikrevue in der Stadthalle Enns. PRO BRASS-Chef Alfred Lauss-Linhart führte als humorvoller und schräger Moderator unterhaltsam durch den Abend.

Songeinlagen, Alfred Lauss-Linhart und seine Musikrevue

Songeinlagen! Im Hintergrund: Alfred Lauss-Linhart vor seinem Musikrevue-Radio.

Zu den musikalischen Höhepunkten gehörte neben dem Trompetenkonzert in Es-Dur von Johann Nepomuk Hummel, gespielt vom Startrompeter  Hans Gansch, ein Medley aus der Bizet-Oper Carmen, ein Brassarrangement der Cello-Suite von Bach, diverse Gesangseinlagen der PRO BRASS-Mitglieder sowie ungewöhnliche Variationen von bekannten Songs wie „Over the Rainbow“ oder „Die Vogelhochzeit“.

Hans Gansch spielt "Carmen".

Hans Gansch spielt ein Solo aus „Carmen“.

Am Ende der Pause mischten sich die Musiker im Foyer unter die Gäste und kündigten mit der bekannten „Star Wars“-Melodie „Cantina Band“ den zweiten Konzertteil an. Dieser fand nach drei Zugaben, Standing Ovations und dutzende Bravo-Rufen seinen krönenden Abschluss.

Hans Gansch beim Hummel-Konzert.

Hans Gansch beim Hummel-Konzert.

Der Kulturverein Pa-Events freute sich sehr über diesen musikalisch hochwertigen Abend und bedankt sich bei den Besuchern, die aus ganz Oberösterreich und Niederösterreich angereist waren, für ihr Kommen. Obmann Florian Kobler: „Es war ein besonderes Erlebnis, solche Profimusiker in Enns live erleben zu dürfen.“ „Das war steil“, zeigte sich Stadtpfarrer Pater Martin Bichler beeindruckt.

Pro Brass Blog4

„Unglaublich“ kommentierte TSE-Chefin Gaby Pils das Konzert. „Geniale Musiker. Es war ein Wahnsinn. Danke für die wunderbaren Stunden“, meinte Besucherin Petra Schober. „Ein geniales Konzert“ fügte Besucherin Birgit Freudenthaler hinzu. Auch die vielen Musiker der umliegenden Musikvereine – wie MV-Enns Obmann Günther Leutgeb oder CNH-Orchester St. Valentin-Obmann Harald Gritzner – nützten die Gelegenheit mit den Profis von PRO Brass ins Gespräch zu kommen.

Gut besuchtes Jubiläumskonzert.

Gut besuchtes Jubiläumskonzert.

Ebenfalls beim Konzert dabei: Vizebürgermeister von Enns Harald Weingartner, Vizebürgermeister von Ennsdorf Walter Forstenlechner, Ex-Bürgermeister von Kronstorf Willi Zuderstorfer, Brigadier Berthold Prüller und viele mehr.

Standing Ovations nach 2,5 Stunden Konzert!

Standing Ovations nach 2,5 Stunden Konzert!

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Eine schräge Winterreise

Das Stück „Winterreise“ von Elfriede Jelinek am Wiener Akademietheater (Inszenierung: Stefan Bachmann) ist absolut sehenswert. Nicht nur der Text ist schräg, sondern auch die Bühne. Die Schauspieler seilen sich – wie auf einer Kletterwand – an der Bühne ab und reden über Natasha Kampusch, über Bankskandale, das Internet und über die Vergänglichkeit des Lebens. Dazu kommt Livemusik – Schuberts Liederzyklus „Winterreise“. Der Sänger Jan Plewka ist übrigens nicht stark verkühlt, der „singt“ angeblich immer so.

Filmabspann im Theater :-)

Filmabspann im Theater 🙂

Der Text von Jelinek ist zwar interessant und witzreich, aber manchmal doch etwas langatmig. Doch der Schluss des Stücks ist eine Wucht. Hier kommt dem Publikum nicht nur ein Skifahrer, ein Snowboarder und ein Schlittenfahrer entgegen, sondern auch eine geballte Ladung österreichischer Aprés-Ski-Stimmung. Mit Turbobier, Schlagermusik, Schnee und allem was dazu gehört. Ein toller Theaterabend!

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Gemütlicher Franzose in Wien

Französisches Ambiente mitten in Wien – das erzeugt das Café Pierre in der Windmühlgasse (gegenüber vom Haus des Meeres). Hier kann man gemütlich mit Freunden einen Bordeaux trinken, dazu Olivenbrot essen und den Abend ausklingen lassen. Auch zum Frühstücken ist dieses Lokal bestens geeignet. Die Preise sind okay, die Bedienung ist freundlich, es gibt einen abgetrennten Raucherbereich und die Auswahl an französischen Spezialitäten ist groß: Crêpes, Omelettes, Tartines, Salades, Baguettes, Boissons chaudes und Desserts kann man hier zu fairen Preisen genießen.

cafe piere

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Zeitreise im Café Heumarkt

Versteckt hinter dem Hotel Intercontinental befindet sich das Café Heumarkt. Wer dieses traditionsreiche Kaffeehaus ohne Namenschild betritt, wird von einem Kellner, der eine weiße Schürze trägt und meistens gemütlich Zeitung liest, freundlich begrüßt. Die spärliche Einrichtung ist noch aus den 50er-Jahren und wird durch einen Billard-Tisch, ein Klavier, einer Tortenvitrine sowie einen Zigarettenautomaten ergänzt. Am Abend sitzt man hier fast alleine, kann herrlichen Kaffee trinken oder das einzigartige Flair genießen. In diesem altwienerischen Café ist die Zeit viele Jahrzehnte stehengeblieben. Eine junge Schriftstellerin sagte: „Hier kann man gut arbeiten. Der Kellner kommt höchstens einmal pro Stunde vorbei.“

Am Heumarkt

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Premiere von Hedda Gabler

Wenn ein Stück zweieinhalb Stunden dauert und währenddessen keine Langeweile auftaucht, dann haben Schauspieler und Regie alles richtig gemacht. Die Premiere des Dramas „Hedda Gabler“ von Henrik Ibsen im Theater an der Josefstadt war ein voller Erfolg.

Zu sehen ist ein Machtkampf zwischen fünf Personen: Kulturhistoriker Jörgen Tesman (Michael Dangl), sein Kontrahent Eilert Lovborg (Raphael von Bargen) sowie der Gerichtsrat Brack (Peter Scholz) kämpfen um Ansehen und Ruhm. Auf der weiblichen Seite steigt Tesmans Frau Hedda (Maria Köstlinger) gegen Thea Elvsted (Raphaela Möst), die Geliebte von Lovborg, sowie gegen alle drei Männer in den Ring. Sie treibt mit ihren weiblichen Waffen ein gefährliches Spiel. „Ich möchte ein einziges Mal in meinem Leben die Herrschaft haben über ein Menschenschicksal“, sagt Hedda. Ihr Wunsch geht schließlich in Erfüllung. Eine Geschichte voller Verwicklungen, Eifersucht, Wut und Macht.

Großer Applaus für Maria Köstlinger (Hedda Gabler)

Großer Applaus für Maria Köstlinger (Hedda Gabler) und das Ensemble bei der Premiere.

Obwohl sämtliche Charaktere extreme Stereotype verkörpern und das Stück sehr vorhersehbar ist, wird das Publikum gut unterhalten. In der Josefstadt-Inszenierung von Alexander Liedtke wird geschossen, die Bühne angezündet, gekonnt schockiert und provoziert. Ein spannender Theaterabend!

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Lebensfreude mit Solomon

„Happy, Happy Solomon“ – Am Samstag war der Solomon, das Oratorium von Georg Friedrich Händel, im Brucknerhaus live zu erleben. Auf der Bühne standen unter der Leitung von Heinz Ferlesch die grandiosen Solisten Rupert Enticknap (Altus, Solomon), Andrea Lauren Brown (Sopran, Solomons Queen), Cornelia Horak (Sopran, Queen of Sheba), Michael Feyfar (Tenor) sowie der Chor Ad Libitum aus St. Valentin und das Originalklangensemble Barucco.

Standing Ovations für das Solomon-Ensemble

Standing Ovations für das Solomon-Ensemble.

Die Aufführung war künstlerisch auf höchstem Niveau. Kein Wunder, schließlich wurde das Konzert für eine CD-Produktion aufgenommen. Die Freude am Singen und Musizieren war den dutzenden Künstlern ins Gesicht geschrieben. Diese postive Stimmung spiegelte sich im Publikum wieder. Nach dem Schlusschor gab es lauten Applaus, Standing Ovations und zahlreiche Bravo-Rufe. Ferlesch ließ sich daher sogar zu einer Zugabe hinreißen. Drei Stunden purer Musikgenuss!

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Gemischte Platte mit jungen Kabarettisten

Ein Geheimtipp für Freunde der guten Unterhaltung – ist die „Gemischte Platte“. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Show der jungen Kabarettistengruppen Gerafi, Radeschnig und Flüsterzweieck im Kulturcafé Tachles (Karmeliterplatz 1, 1020 Wien). Gestern Abend stand außerdem „Der blonde Engel“ als Stargast auf der kleinen Kellerbühne.

Duo Girafi: Musik von Gerald, Gesang und Text von Raphael.

Das Duo Gerafi erzählt vom Mittelklasse-Leben. Im Bild: Rafael am Klavier, Gerald am Mikro.

Der erste Teil der Show bestand aus gemeinsamen Auftritten und jeweils zehnminütigen Einlagen der verschiedenen Gruppen. Das Duo Gerafi bot unter anderem einen bös-sarkastischen Christen-Rap dar, die sympathischen Zwillinge Birgit und Nicole von Radeschnig bewiesen ihr unglaubliches Können auf dem Klavier, der Gitarre, der Blockflöte, der Klarinette, der Ziehharmonika und am Gesang, die Mädels von Flüsterzweieck nahmen gekonnt das typische Beziehungstelefonat auf die Schaufel und der blonde Engel zeigte körperlichen sowie höchsten musikalischen Einsatz mit – beispielsweise – einem Song über den Weltuntergang.

Bewegender Auftritt: Radeschnig singen Schlager-, Gstanzl-, Heavy Metal- und Musicalnummern.

Bewegender Auftritt: Radeschnig singen Schlager-, Gstanzl-, Heavy Metal- und Musicalnummern.

Im zweiten Teil des Abends probierten die Künstler neue Gags, Lieder und Texte auf der Bühne aus – und lieferten auch damit beste Unterhaltung. Nach den Zugaben mischten sich die Jungkabarettisten unter die Gäste und feierten den gelungenen Abend. Um junges Publikum anzulocken, kostete der Eintritt für die „gemischte Platte“ nur fünf Euro – und das für drei Stunden beste Unterhaltung. Die Kartenaktion ging auf und der Keller war bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz gefüllt. Daher ein Tipp: Wer bei der nächsten „gemischten Platte“ am 16. Dezember 2012 dabei sein möchte, sollte im Kulturcafé vorreservieren!!!

Musiker, Songwriter und auch Kabarettist: Der blonde Engel mit der tiefen Stimme.

Gittarist, Songwriter und auch Kabarettist: Der blonde Engel mit der tiefen Stimme.

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3D-Blockbuster im Akademietheater

Am Freitag hat das Stück „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz im Wiener Akademietheater Premiere. Das Stück beginnt mit einem Hirtenspiel, vorgetragen durch Kinder. Danach folgt eine mittelmäßige Clowneinlage, die von einem alten Mann unterbrochen wird, der von einem Unfall erzählt, bei dem seine Enkelin verunglückt ist. Gesichter im Publikum verraten: „Oh Shit, wir hätten doch lieber ins Kino gehen sollen.“

Doch dann geht der Vorhang auf, Schauspieler Matthias Matschke steht auf der Bühne und das Spektakel beginnt. Ein wahrer Blockbuster: Denn zum einen werden Videoprojektionen – begleitet von mächtigem Kinosound – dargeboten und zum anderen bewegen sich die Bauklötze, die als Projektionsflächen und Bühnenbild dienen. Dagegen ist „Inception“ langweilig. Auch inhaltlich gewinnt das Stück an Fahrt. Es folgen Gags, Überraschungen, Ortswechsel – und plötzlich befindet man sich mitten in einer TV-Show.

Matthias Matschke als großer Unterhalter und Show-Moderator.

Matthias Matschke als großer Unterhalter.

Im Stück werden viele kleine Geschichten erzählt. Dazu kommen Nachrichten, die unkommentiert in das All gerufen werden. Es ist schwierig, einen Zusammenhang zwischen all dem Gesagten herauszufinden. Das scheint Absicht zu sein. Denn Strukturen und Zusammenhänge gibt es nicht. Wir Menschen würden nur versuchen, überall diese zu finden und hinein zu interpretieren. Und überhaupt sei die Erde inklusive Inhalt nur Weltraumschrott. Fazit: Ein sehr visuelles und überaus unterhaltsames Stück. Ganz großes Theater-3D-Kino!

Das Bühnenbild besteht aus Vorhang, Schnee, Videos und bewegende Wandklötze.

Das grandiose Bühnenbild besteht aus Vorhang, Schnee, Videos und bewegende Wandklötze.

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