Vienna Art Week „lernt“ im Funkhaus

Heuer geht es bei der Vienna Art Week ums Lernen. Die Hauptausstellung des Kunstfestivals befindet sich im Funkhaus in der Argentinierstraße. Dort, wo früher ORF-Redaktionen waren, zeigen nun 30 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke.

Pressekonferenz im Funkhaus – unter Beobachtung einer Eule von Tom Eller
Isin Önöl und Monica C. LoCascio stellen eine KI-Performance „Publikum als Virus“ vor

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Leberkässemmel vor dem Funkhaus

Das Funkhaus in der Argentinierstraße in Wien soll umgebaut werden. Bis es soweit ist, werden die leeren Räume von Künstlerinnen und Künstler als Ateliers genutzt. Ein sichtbares Zeichen dafür ist eine riesige, vergoldete Leberkässemmel vor den Eingängen. Dabei handelt es sich um ein bekanntes Kunstwerk von Martin Grandits.

Die vergoldete Leberkässemmel vor dem Funkhaus dient (leider) auch als Aschenbecher.

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Neue Kunst im Funkhaus

Das Wiener Funkhaus soll umgebaut und saniert werden. Bis es soweit ist, ziehen rund hundert Künstlerinnen und Künstler ein. Aus den ehemaligen Studios und Büros von Radio Wien und Ö1 werden Ateliers und Proberäume. Die Zwischennutzung läuft bis voraussichtlich Sommer 2025 und wird über den Verein „Never At Home“ organisiert.

Empfang im Funkhaus in der Argentinierstraße. Der ORF betreibt hier noch das Radiokulturhaus, das Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) und die historischen Studios.

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Das alte Zuhause von FM4

Als der Radiosender FM4 noch aus dem Funkhaus gesendet hat, war die Welt eine andere. Eine Insiderin erinnert sich: „Noch vor dem Betreten der Räume hat man gemerkt, dass es im Sender bunt und chaotisch zugeht. Der Getränkeautomat vor der Tür war übersät mit Band-Pickerln und anderen bunten Stickern. Als der voll war, hat sich das Pickerl-Chaos auf die Eingangstür und die Studiotür drinnen fortgesetzt. Lange Zeit war die Tür auch ein beliebter Foto-Hintergrund bei Studiogästen.“

Fotos aus dem Archiv: Der berühmte Getränkeautomat vor den FM4-Räumlichkeiten

Das Herzstück der Redaktion war das Sendestudio in der Mitte der Redaktion. „Man wusste immer sofort, man ist hier bei einem Radiosender. Wer moderiert gerade, welche Livegäste sind da – das hat man immer mitbekommen und das hat die Arbeitsatmosphäre sehr geprägt. Ganz ruhig war es eigentlich nie. Am Freitagabend sollen in der Redaktion auch legendäre Partys zu La Boume deluxe gestiegen sein.“

Auf den Schreibtischen herrschte kreatives Chaos. „Weil fast alles Wechselarbeitsplätze waren, hat sich auch niemand zuständig gefühlt. Deko-Gegenstände waren schon so lange da, dass niemand wusste, wer sie ursprünglich aufgestellt hatte. Trotzdem sind einige davon auf den Küniglberg übersiedelt.“ Seit Ende 2019 sendet FM4 aus dem ORF Zentrum.

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