Argument für Kabarett in Kriegszeiten

Lachen in Kriegszeiten. Kein Widerspruch. Kabarett sei nicht dazu da, den Kopf auszuschalten, sondern das Gegenteil, sagen Pigor & Eichhorn. Das Berliner Kabarett- und Chanson-Duo war kürzlich mit seinem Jubiläumsprogramm „Volumen X“ in Österreich. Den Krieg in der Ukraine behandeln sie nicht, aber sie singen über politische Korrektheit, den Klimawandel und Rassismus:

Ich habe blaue Augen und mein Deutsch ist perfekt, ich beantworte die Fragen präzise und korrekt, doch ich find es nicht korrekt wie man mich diskriminiert, weil man am Bahnhof immer nur die Schwarzen kontrolliert. Kontrolliert mich, ich bin von hier…!

Benedikt Eichhorn und Thomas Pigor – samt Mikrofon mit Corona-Schutzschild – im Kabarett Niedermair

Vor allem wollen Pigor & Eichhorn im neuen Programm aber aufzeigen, welche Scheinargumente in politischen Diskussionen angewendet werden, um unangenehme Inhalte zu vermeiden, andere Argumente zu zerstören oder zu lenken: „Wenn man Mitleid erzeugt, um eine strengere Beurteilung zu vermeiden. Wenn man das Gegenüber diskreditiert und gar nicht auf das Argument eingeht. Oder wenn man Dasselbe immer und immer wiederholt. „Der Lieblingssatz des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump war ja: Die Wahl wurde gestohlen, die Wahl wurde gestohlen…“. Fazit: Musikkabarett, das bildet! Mehr zu den rhetorischen Tricks.

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