Dr. Hossa behandelt die Lachmuskeln

Tereza Hossa ist etwas Besonderes – sagen ihre Eltern. Sie ist jedenfalls Tierärztin und Kabarettistin. Bei Dates verrät sie aber meistens nur einen Job. Ihr Gegenüber ist schon damit überfordert, dass sie überhaupt arbeitet. In ihrem neuen Programm „Tagada“ erzählt Dr. Hossa aus ihrem pointenreichen Leben. Von der Geburt („Warum schreit die so?“) zur Großtierärztin („Männer finden es cool, dass ich Kühe fiste!“) bis zur Kabarettistin („Linke Männer haben auch eine Existenzberechtigung“).

Definitv etwas Besonderes sind ihre Erlebnisse am Land. Wo Männer im Suff auf Katzen schießen und man gegen die Langweile „entweder rechtsradikal wird oder einen Verein gründet“. Hossa schreckt nicht davor zurück, gegen Hundewelpen und Achselhaare zu argumentieren – und dreht so manche Rolle um. So verschickt sie stolz Nacktfotos und versteht nicht, warum sie kein Recht auf Geschlechtsverkehr hat. Fazit: Wenn Dr. Hossa ordiniert, geht das auf die Lachmuskeln! Keine Wartezeit bei den Pointen.

Eine Sache allein kann niemals alle Probleme lösen, weiß Dr. Hossa. „Zum Beispiel ein Mann.“

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Seppi Neubauer siegt bei „Corona-Kleinkunstkartoffel“

Die Ennser Kleinkunstkartoffel ist ein Kabarettwettbewerb, bei dem das Publikum entscheidet, wer gewinnt. Ohne Publikum also eher fad. Daher wurde die „Kartoffel“ heuer zweimal verschoben und danach zum offiziell erstmöglichen Termin nachgeholt: ein Mittwoch im Mai, mit Masken, viel Abstand und eingeschränkter Gastronomie. Die Karten waren sofort ausverkauft, der Saal trotzdem fast leer.

So ungewohnt dieser Abend auch war, so war er auch ein Lichtblick für die Kabarett- und Kulturszene. „Ich freue mich, endlich wieder vor echten Menschen stehen zu dürfen“, sagte Clemens Maria Schreiner. Der Kabarettist und TV-Moderator begleitet den Wettbewerb schon zehn Jahre lang und wurde dafür überraschend mit der „Ehrenkartoffel“ ausgezeichnet. Sein Fazit: „Auch mit Quantität kann man gewinnen!“

Zehnmal dabei, nie gewonnen: Moderator und Showmaster Clemens Maria Scheiner wurde mit der Ehrenkartoffel ausgezeichnet.

Seppi Neubauer durfte schließlich die Trophäe der 14. Ennser Kleinkunstkartoffel entgegennehmen. Der Steirer überzeugte das Publikum mit einem Gedicht über Werkzeug, Ukulele-Spiel unter Medikamenteneinfluss und Anekdoten aus der Medizintechnik. „Großartig! Ein schöneres Gefühl kann man sich nicht vorstellen. Endlich wieder auf der Bühne und dann diese Wertschätzung zu erhalten“, so Neubauer.

Seppi Neubauer ist Sieger der 14. Ennser Kleinkunstkartoffel

Aber auch die anderen Finalistinnen und Finalisten Alex Louvrek, Moritz Huber, Tereza Hossa und Josef Jöchl freuten sich über das Live-Publikum – und sorgten für viele Lacher unter den FFP2-Masken. Berni Wagner und Vinzent Binder rundeten als Showact-Band „Musikmaschin“ – als Katzen verkleidet – den durchaus schrägen Abend ab.

Das schräge und spannende Line-Up der Kleinkunstkartoffel – zu sehen auf ORF III

Wer sich selbst ein Bild von den derzeit besten Nachwuchskabarettistinnen und -kabarettisten des Landes machen will, kann das im Fernsehen nachholen: ORF III strahlt eine Kurzversion des Bewerbs am 27. Mai um 22:50 Uhr aus.