„Schön sterben“ beim Opernsommer

Wegen einer Baustelle beim Schloss Belvedere musste Intendant Joji Hattori für den Wiener Opernsommer eine neue Location finden – und wurde beim Eislaufverein am Heumarkt fündig. Heuer wird Verdis „La Traviata“ gespielt. Das Wiener Konzerthaus dient als Kulisse. Sopranistin Nathalie Pena Comas spielt „Violetta“ und versprach, auf der Bühne „schön zu sterben.“

Das Kammerorchester Wien spielt heuer sichtbar im Pavillion links neben der Bühne.

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Schloss Belvedere als Opernstar

Die Wiener Philharmoniker sind in Salzburg, die Wiener Symphoniker in Bregenz, Wiens große Opernhäuser sind geschlossen: Obwohl die „Musikhauptstadt“ im Sommer von Touristinnen und Touristen gestürmt wird, ist opernmäßig „tote Hose“. Diese Lücke füllt heuer Dirigent Joji Hattori mit dem ersten Wiener Opernsommer. Auf der Teichseite des Oberen Belvedere führt er unter freiem Himmel Mozarts „Don Giovanni“ auf. Das Schloss dient als Kulisse, ein dezenter Vorbau als tatsächliche Bühne. Das Wiener Kammerorchester spielt live – allerdings für das Publikum unsichtbar im benachbarten „Löwenzwinger“. Statt Sprechgesang gibt es zwischen den Arien deutsche Dialoge mit Humor, die an Sommertheater erinnern. Die Premiere klingt vielversprechend! Spannend wird, wie sich der Wiener Opernsommer in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.

Rund 1.000 Sitzplätze bietet der Wiener Opernsommer. Das Obere Belvedere wird mit Einbruch der Dunkelheit mit Projektionen bespielt.

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