„Überschnurchdittlich“ heißt das zweite Soloprogramm von Elli Bauer. Das Leben der Kabarettistin ist außer Kontrolle. Sie hat den Fugenaufsatz ihres Staubsaugers verloren! („Wer verliert sowas? Und wo?“) Elli sucht etwas, das ihr Halt gibt – wie ein Eislaufpinguin. Sie hat viel probiert, täglich Ö1 hören zum Beispiel („Baldrian der Nation“). Aber selbst da kann sie sich nicht mehr darauf verlassen, dass alles so bleibt, wie es schon immer war. „Hip-Hop auf Ö1 ist, wie wenn dir jemand bei McDonalds einen Apfel in die Hand drückt.“
Noch dazu ist Elli aus der Kirche ausgetreten und muss sich daher ihren eigenen Festivitätenkalender zusammenstellen. „Was machst du zu Weihnachten als Atheistin?“ Auch kirchlich heiraten wird schwierig, aber Elli ist davon ohnehin nicht überzeugt: „Der Vater hat die Tochter im Arm und übergibt sie einem anderen Mann – wie sich das so gehört fürs 21. Jahrhundert!“

Fazit: Elli Bauer lässt in ihrem zweiten Programm die Gitarre weg und erzählt stattdessen fast flüsternd vom gesellschaftlichen Wunsch nach einfachen Antworten, wie wir daran scheitern, es aber nicht wahrhaben wollen. Ein Plädoyer gegen das Perfektsein („Ein Kinder Pingui ab und zu ist voll ok“, „Deadlines sind Vorschläge“). Ein überschnurchdittlicher Kabarettabend!