Kunstvolle Liebe im Caritas-Lager

Giftige Schlangen, abgehackte Köpfe, nackte Körper: Oftmals kann man mit den historischen Gemälden im Kunsthistorischen Museum nicht viel anfangen. Um das zu ändern, stehen beim Ganymed-Projekt Künstlerinnen und Künstler vor den Werken und tragen Texte vor, musizieren, singen und tanzen. Die Gemälde erwachen sozusagen zum Leben. Dass diese Performances auch in anderem Ambiente funktionieren, zeigte sich am Donnerstag. Statt im Museum fanden sie in den Hallen des Carla Mittersteig statt.

Mira Lu Kovacs im Carl

Gänsehaut, wenn Mira Lu Kovacs im Caritas-Lager ihre Stimme erhebt.

Liebe und Geld gespendet
Zwischen gespendeten alten Büchern, Möbeln und Spielzeug wurde das Thema Liebe in sämtlichen Facetten behandelt. Das passt gut, immerhin bedeutet Caritas wörtlich übersetzt Liebe. Und es erzeugt auch eine besondere Stimmung, wenn abends zwischen Flohmarktware kunstvoll Geschichten erzählt werden. Fazit: Ganymed funktioniert nicht nur im elitären Kunstraum, sondern auch im echten Leben außerhalb der Museumsmauern. Den gleichzeitig ablaufenden Aufführungen hätte zwar ein bisschen mehr räumlicher Abstand gut getan, die Idee der Zweitverwertung von Ganymed in Love im Second-Hand-Laden ist aber prinzipiell eine geniale und ausbaufähige Idee. Hier wurde Liebe geschenkt – in Form von Kunst und Spendengeldern.