Langweiliger Liebesdialog von Peter Handke

Die schönen Tage von Aranjuez sind vorbei – ich war vergebens hier„, so ein Zitat aus der Festwochenproduktion von Peter Handke und Luc Bondy (Regie) im Akademietheater. Dieser Satz trifft die Beschreibung des Theaterabends auf den Punkt. Dörte Lyssewski und Jens Harzer führten auf der Bühne einen Sommerdialog über die Liebe – leider einen ziemlich langweiligen. Erst nach fünfundfünzig Minuten schmunzelte das Publikum zum ersten Mal. Ein Lebenszeichen! Ansonsten sah man nur eine konzentrierte Souffleuse in der ersten Reihe, Leute, die genervt die Vorstellung verließen und lang anhaltendes Gegähne – und das, obwohl das Saallicht nie abgedunkelt wurde. Hätte es eine Pause gegeben, wäre wohl die Hälfte des Publikums gegangen.

Dörte Lyssewski (rechts) und Jens Harzer (links) ernten höflichen Applaus

Dörte Lyssewski (rechts) und Jens Harzer (links) ernten höflichen Applaus

Die Dialoge sind stinklangweilig. Man hofft vergebens auf Überraschungen und lässt sich von billigen Gags zum Schmunzeln verleiten. Jens Harzer verkleidet sich als Indianerhäuptling und schaut blöd (Gelächter). Jens Harzer spritzt sich Blut ins Gesicht und auf sein Hemd (Gelächter). Jens Harzer verschüttet Sekt am Gartentisch (Gelächter). Jens Harzer ist Oberkörperfrei (Gegaffe). Das waren die Höhepunkte des Stücks. Leider. Das war die langweiligste Festwochenproduktion der Saison. Respekt verdienen die Schauspieler, die den irrsinnig langen Text gelernt hatten und mit Leidenschaft darboten.

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