„‚Lesung‘ sei kein positiv besetztes Wort und habe dieselbe Endung wie Scheidung, Hinrichtung oder Bestattung“, erklärte Thomas Raab heute bei der Präsentation seines neuen Krimis „Der Metzger kommt ins Paradies“. Außerdem sei Unterrichtsministerin Claudia Schmid schon einmal bei einer seiner Lesungen eingeschlafen. Vielleicht bemühte er sich deshalb, den Abend so unterhaltsam wie möglich zu gestalten.

Der gutaussehende Thomas Raab ist schlecht im Flirten und glücklich verheiratet – teilte er dem Publikum unaufgefordert mit.
Damit das Publikum bei Laune blieb und um perfekte Überleitungen für seine Lesestellen zu bekommen, erzählte der Vollprofi viel aus seinem Privatleben und von seiner Schulzeit. (Er war ein schlechter Deutschschüler und war in die Lehrerin verliebt. Und er war Legastheniker und hat noch heute beim Signieren oft seine Probleme, alle Diktate seiner Fans richtig zu schreiben.) Dazwischen erzähle Raab immer wieder ein paar Witze wie „Warum ist in jedem Hotelzimmer ausgerechnet eine Bibel im Nachtkästchen? Die klaut keiner!“ Schauspielerisches Talent hat er, auch Sprachen- und Dialekte zu imitieren fällt Thomas Raab leicht. Der Unterhaltungsfaktor bei seiner Lesung war hoch, der Inhalt des Buches kam aber leider zu kurz. Ein bisschen Italien, ein bisschen Strandklischees – mehr war nicht zu erfahren.
Buchtipp: Pater Martin: Helfen. Lachen. Freude machen – Lustige und spannende Kurzgeschichten über die Abenteuer eines Franziskaners.