Zwei Kommissare von Scotland Yard, ein großer und ein kleiner, versuchen einen Mordfall zu lösen. Einer Prostituierten wurde der Kopf abgesägt. Die Spur führt nach Deutschland – soweit zur Geschichte von „Three Kingdoms“, das heute im Theater an der Wien seine „Festwochen-Premiere“ feierte.
Das Bühnenbild besteht aus einem Holzkasten. Darin finden dutzende Verhöre statt, es werden Pornofilme gedreht, es springen Leute aus Reisekoffern, es wird gesungen und Prostituierte gehen als Rehe und Freier als Wölfe ihren Tätigkeiten nach. Die Dialoge der englischsprachigen Schauspieler sind amüsant, sie erinnern auch etwas an das Duo Stermann und Grissemann. Für die deutschsprachigen Schauspieler schämt man sich ein bisschen. Vielleicht wegen der Sprache? Die Esten sind grandios – und verkörpern im Stück komischerweise östliche Staaten wie Russland.
Fazit: Die Inszenierung von Sebastian Nübing ist humorvoll, spannend und kommt ohne großer technischer Hilfsmittel aus. Hin und wieder gibt es Momente, die durch Musik in die Länge gezogen werden oder langweilige Dialoge, die ins Nichts führen. Gerne wird auch provoziert (Frauen mit umgeschnallten Dildos, Männer die am Hintern bluten, viele Nackte, viele Gewaltszenen,…) Ansonsten ein sehr unterhaltsamer Theaterabend. Ein Krimi, der vielleicht wegen zu hohen Niveaus, vom Fernsehen ins Theater verlegt wurde.
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