…bis es durch die Luft flog. Wer bereits Stücke von Roland Schimmelpfennig gesehen hat, den wird „Das fliegende Kind“ im Wiener Akademietheater nicht überraschen. Das Bühnenbild ist schwarz. Die Schauspieler bleiben stets auf der Bühne. Der Inhalt ist tragisch und komisch zugleich. Die Schauspieler wechseln ständig die Rollen und sprechen (erzählen und singen) teilweise in Chören. Die Kraft des Stücks liegt in der Fantasie der Zuschauer. Worum geht es? Ein Kind wird vom eigenen Vater auf der Straße mit dem Auto überfahren. Der Vater war im Stress, das Handy läutete, das Radio war zu laut, er vergaß das Licht einzuschalten, es war ein dunkler Novemberabend. Das Kind verließ die Kindergruppe, die mit Laternen von der Kirche wegzog.
Schimmelpfennig inszenierte das Stück selbst. Er ging dabei kein Risiko ein und setzte im Großen und Ganzen seine geniale Standardbesetzung ein. Beeindruckend waren die drei Kirchenglocken, die der Turmarbeiter Johann Adam Oest in Schwingung brachte, die Zieharmoniker-Klänge von Falk Rockstroh, das Baby- und Urwaldgekreische von Peter Knaack, Barbara Petritsch, Regina Fritsch und Christiane von Poelnitz. Fazit: Ein bewegender Abend.
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